Metall-Dieb vergriff sich an Skulptur
Schweren Schaden hat eine Metalldieb an der Skulptur Optimus II in der Galerie am Park angerichtet.
Viersen. In seiner Gier nach Altmetall hat ein Dieb ein Monumentalwerk des Biennale-Künstlers Günter Haese in einem Park in Viersen verstümmelt. Am Mittwoch kletterte der Mann laut Polizei im Morgengrauen in die Skulptur "Optimus II". Die acht Meter hohe Plastik besteht aus Messingdraht mit 138 Kugeln und mehr als 100 Spiralen. Das Werk ist Teil der "Skulpturensammlung Viersen".
Mit einem Seitenschneider trennte der polizeibekannte Drogenabhängige (39) zahlreiche Metallteile von Haeses kinetischem Kunstwerk. Ein Kreismitarbeiter wurde Zeuge der Tat und alarmierte die Polizei. Als eine Streife eintraf, hatte der Metalldieb die Beute schon in einen Fahrradkarren gepackt. Die Polizei begleitete ihn mit seinem Handkarren zur nahen Wache.
"Der Materialwert des Diebesgutes liegt bei einigen hundert Euro", berichtete der Viersener Kriminalhauptkommissar Wolfgang Wiese. "Wesentlich höher dürften die Kosten sein, die für eine Wiederherstellung des Kunstwerkes vonnöten sind."
"Optimus II" steht erst seit dem vorigen Jahr in dem Viersener Park. Es ist die erste Arbeit des Düsseldorfer Bildhauers Günter Haese (84), die im Außenraum aufgestellt wurde. In Kiel geboren, in den 1950er Jahren ins Rheinland gekommen, zählt Haese zu den bedeutenden Vertretern der in den 1960er Jahren entstandenen Kinetischen Kunst.
Die Kunstrichtung vertrat Haese 1966 zusammen mit Horst Antes und Ferdinand Ris als Künstler des Deutschen Pavillons auf der Biennale in Venedig und 1964 als Documenta-Teilnehmer.