Rattenplage rund um den Rathausmarkt
Die Nagetiere sind immer häufiger auf den Straßen und in den Grünanlagen unterwegs. Köder sollen die Tiere töten.
Viersen. Sie schauen aus Gullydeckeln heraus, kriechen durch Türschlitze hindurch in Keller, fühlen sich in Abwasserkanälen sehr wohl: Ratten. Sie sind überall, und mit achtlos weggeworfenen Essensresten macht man ihnen das Leben sehr leicht.
In Viersen rund um Rathausmarkt, Lindenstraße und Casino-Garten leiden die Menschen unter den Vierbeinern. "Es herrscht eine regelrechte Rattenplage", sagt Michael Eichstädt, der das Geschäft Blumeninsel im Rathausmarkt betreibt.
Kein Wunder, denn Schätzungen gehen davon aus, dass auf einen Einwohner zwischen rund zwei bis fünf Ratten kommen, stadtweit sind es also zwischen 150.000 und 380.000 Nager. "Die Situation ist hier wirklich extrem. Wenn ich morgens über den Rathausmarkt gehe, sehe ich die Tiere laufen", so der Einzelhändler.
So drastisch stellt es die Pressestelle der Stadt nicht dar, doch Sprecher Peter Abrahams bestätigt, "dass uns die Ratten derzeit sehr beschäftigen". So habe die Stadt Köder auslegen lassen, um der extremen Vermehrung der Vierbeiner vorzubeugen.
Dass die besonders hoch ist, bestätigt auch Brigitte Schürmanns, Mitarbeiterin der gleichnamigen Schädlingsbekämpfungs-Firma. Die legt im Auftrag der Stadt Viersen die Köder gegen die Ratten aus.
"Aktuell wächst die Population stark an und die Bekämpfung wird immer schwieriger", sagt Schürmanns und meint, dass die Ratten mit den ausgelegten Ködern immer schwerer anzulocken sind.
"Das Angebot durch weggeworfene Burger, Fritten und in der Toilette runter gespülte Speisereste, ist derart groß, dass die Tiere unsere Köder bei weitem nicht mehr so verlockend finden", erklärt die Expertin.
Doch genau diese Köder müssen die Ratten fressen, um das darin enthaltene Gift - ein Mittel, dass die Blutgerinnung verhindert - zu fressen.
Denn die starke Population führt dazu, dass Ratten auch die Wege in die Häuser finden. Ist das passiert, raten Mediziner dazu, sehr gründlich alle angenagten Lebensmittel mit Einmalhandschuhen zu beseitigen, weil Ratten über ihren Speichel sowie Kot und Urin Krankheiten übertragen können.