Viersen: Bürgerarbeit findet Lob vom Bund
Bilanz: Gerald Weiß vom Bundestagsausschuss für Arbeit war in Viersen.
Viersen. Eine positive Zwischenbilanz zog Gerald Weiß, Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales, im Hinblick auf die Bürgerarbeit Viersen.
Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer besuchte Weiß den Kreis Viersen und machte auch Station bei der Stadt Viersen, um sich darüber zu informieren, wie sich das neue Instrument in der Praxis bewährt hat.
"Was Viersen aus dem gesetzlichen Ansatz gemacht hat, ist sehr gut. Die Menschen haben ein reguläres Anstellungsverhältnis, bekommen Lohn, erhalten eine Tagesstruktur und gewinnen Selbstachtung", lobte Weiß die Bürgerarbeit, die am 1. Februar begonnen hat.
30 Langzeitarbeitslose erhalten Gelegenheit, eine Tätigkeit aufzunehmen. Sie sind offiziell städtische Bedienstete und werden entsprechend dem Tarif im öffentlichen Dienst bezahlt. Sie leisten ihren Anteil an Renten- und Krankenversicherung, allerdings keine Arbeitslosenversicherung.
Denn die Maßnahme wird unter anderem von der Arge getragen. Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen in Reihen der Verwaltung - mehrere Teilnehmer arbeiten beim Grünflächenamt der Stadt-wurden gemeinnützige Vereine und Verbände angesprochen, um auch dort Einfacharbeitsplätze zu gewinnen. Betreut werden sie von sozialpädagogischen Fachkräften.
"Die Begleitung ist äußerst wichtig, um die Menschen zu stabilisieren. Abbrüche konnten wir bis dato vermeiden", erklärte Projektleiterin Brigitte Jansen vom Fachbereich Soziales und Wohnen. Wichtig ist ihr und allen anderen Partnern, dass auf Bundesebene weitere Instrumentarien geschaffen werden, die die ehemals Langzeitarbeitslosen aus dem Stigma, zu arbeiten und doch noch Hartz IV Empfänger zu sein, herausholen.
In diesem Bereich betonte Weiß, dass man zusehen müsse, dass die Familienleistungen stimmten. Mit der Verbesserung des Kinderzuschlags und des Wohngelds habe man erste Schritte gemacht. Auch die geplante Kindergelderhöhung soll dazu beitragen. "Wenn wir es schaffen durch Familienleistungen einen Bezug vom Arbeitslosengeld II zu verhindern, greifen wir positiv ein", äußerte sich Weiß.
Passgenaue, intensive und nachhaltige Hilfen seien das Stichwort., wobei die Bürgerarbeit in Viersen richtungweisend und hoffnungsgebend sei. Das Projekt ist auf zwei Jahre befristet. Danach hofft man, die Teilnehmer fit für den Arbeitsmarkt gemacht zu haben.