Die gute Tat nach dem Gebet in der Moschee

Das Rote Kreuz ruft türkische Mitbürger zum Blutspenden auf, und mehr als 60 kamen.

Viersen. Der Freitagnachmittag verlief in der Türkisch Islamischen Union in Viersen etwas anders als viele Freitage zuvor. An der Süchtelner Straße, wo das Begegnungszentrum von mehr als 2000 Türken in Viersen auch die Moschee sind gab es eine Blutspendeaktion. In den Keller unter der Moschee kamen mehr als 60 türkische Mitbürger, überwiegend Männer.

Der DRK-Blutspendedienst West in Breitscheid hatte dazu zusammen mit dem Ortsverein Viersen des DRK aufgerufen. Die Premiere im vergangenen Jahr war bereits sehr gut gelungen.

Ein Dutzend Liegen standen im Keller für die Blutspender. Zuvor gab es ausführliche Beratungsgespräche. Das ein oder andere musste übersetzt werden Formulare und Vordrucke sind allesamt in Deutsch.

Türkischer Tee fehlte nicht und wurde immer wieder nachgereicht. Gab es im Keller nach der Blutspende kleine Fußbälle als Danke schönoder ein Täfelchen Schokolade, wartete eine Etage höher eine türkische Pizza auf die Blutspender, damit sie sich wieder stärken konnten.

Der Grund zum spenden lag darin, dass man nach dem Freitagsgebet etwas Gutes tun wolle. Mit der Blutspende könne man Menschen helfen.

Zwei Damen aus dem Breitscheider Team sprechen Türkisch. Ebenso ein Arzt, der aus einem Mönchengladbacher Krankenhaus zur Blutspendemannschaft hinzu stiess.

Dr. Aydogan Yüksel verweist darauf, dass der Islam nichts gegen Blutspenden aussagt und das auch in der Türkei sowohl der Rote Halbmondals auch andere private Organisationen und Krankenhäuser dazu aufrufen Blut zu spenden. Der Mediziner sieht eine solche Blutspendeaktion auch als integrationsfördernd. Er plädiert weiter dafür, dass die türkischen Organisationen weiter dazu aufrufen Blut zu spenden.

Da es eine Gemeinschaftsaktion mit dem DRK Viersen war, hatte der Ortsverein zwei Damen für die Organisation abgestellt. Und da gab es schon eine bemerkenswerte Dame, die seit 70 Jahren im DRK nicht nur Mitglied ist, sondern sich auch ehrenamtlich engagiert. Es war die 90-jährige Ria Weyers, die selbst von sich sagt, dass sie ohne im DRK zu helfen, eigentlich nicht leben kann.