Frau Sauerbrei und das Jahr in Amerika

Der Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer gibt Alexander Heynen (22) aus Viersen ein Stipendium in South Carolina/ USA.

Viersen. Es dauert zwar noch ein bisschen, aber das Reisefieber hat ihn schon voll gepackt. Alexander Heynen, 22-jähriger Viersener, reist für ein Jahr im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms (PPP) des Deutschen Bundestags in die USA.

Jetzt gab es ein erstes persönliches Gespräch mit dem Bundestagsabgeordnetem Uwe Schummer, unter dessen Patenschaft der gerade frisch gelernte Bankkaufmann fährt.

"28 Bewerber hatten wir in diesem Jahr. Vier Auszubildende und sechs Schüler kamen in die engere Auswahl. Je einen konnte ich auswählen. Eine schwere Entscheidung", verrät Schummer.

Alle hatten mit sehr guten Bewerbungen, entsprechenden Sprachkenntnissen und positiv ausgefallenen Testergebnissen überzeugt. Aber aus jeder Gruppe konnte nur einer fahren.

Dass Heynen so aktiv im Orpheum ist, gab für Schummer letztendlich den Ausschlag. Das Schauspielern und Singen liegt dem jungen Mann besonders am Herzen. "Das Orpheum ist mein absolutes Hobby", lacht er. Seine Paraderolle ist dabei Frau Sauerbrei, mit der er schon so manchen Lacherfolg verzeichnet hat.

Auf Heynen als Frau Sauerbrei müssen die Besucher nun ab dem 5. August für ein Jahr verzichten, denn dann startet das große Abenteuer Amerika. "Ich war noch nie da und bin entsprechend aufgeregt. Meine Freundin, die dort aufgewachsen ist, hat mir schon viel erzählt und mich richtig neugierig gemacht", berichtet Heynen.

South Carolina ist das Reiseziel. Dort wird der Viersener zunächst für ein halbes Jahr ein College mit Angeboten aus der Wirtschaftsförderung besuchen. Das letzte halbe Jahr ist Arbeiten innerhalb eines Praktikums angesagt. "Die Praktikumstelle muss ich mir selbst suchen", weiß Heynen schon.

Leben wird der 22-Jährige in einer Gastfamilie. Für das PPP musste er einige wichtige Entscheidungen treffen. Darunter auch seinen Job bei der Sparkasse Krefeld kündigen. "Es ist eine einmalige Chance, die sich mir mit dem Programm bietet", ist er sich sicher. Am meisten werde er seine Familie und Freunde vermissen, gibt Heynen ehrlich zu.

Doch die Trennung von Freundin Sandy Kirschhoff dauert gar nicht so lange. "Ich werde über Weihnachten und Silvester rüber fliegen", berichtet die 22-jährige Dülkenerin. Und wenn alles klappt, bleibt sie im nächsten Jahr für sechs Monate in den USA.

Im Rahmen ihres Studiums möchte sie sich dort ebenfalls einen Praktikumsplatz suchen. Gabriele und Hans Heynen fällt es natürlich etwas schwer, ihren Sohn ziehen zu lassen. Sie sehen es aber auch als große Chance für die Zukunft.