Sorgen um zu laute Rettungswagen

Neue Wache: Die Anwohner des Standorts in Niederkrüchten-Heyen haben Angst vor dem Lärm.

Niederkrüchten. An der Bundesstraße B 221 in Niederkrüchten-Heyen wird die neue Rettungswache für das westliche Grenzland gebaut. Zum Jahresende 2008 sollen hier ein Notarzteinsatzwagen und ein Rettungswagen die Versorgung der Bevölkerung auch in Brüggen und Elmpt gewährleisten.

"Mit dem Nebenstandort zur Rettungswache Schwalmtal wird die Einsatzsituation verbessert und das Sicherheitsniveau kann eingehalten werden", berichtet Hans-Georg Strompen, stellvertretender Amtsleiter für Ordnung und Verkehr.

Über die Entwürfe und den Planungsstand informierten Vertreter des Kreises und der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft, die als Bauherr die Wache errichtet und an den Kreis vermietet, im Rathaus Niederkrüchten.

Im Mai 2007 hatte ein Gutachten Heyen als optimalen Standort empfohlen, um auch in den Randgebieten des Versorgungsgebietes die Hilfsfrist von zwölf Minuten sicherzustellen.

Um kurzfristig eine Verbesserung der Versorgung speziell in Brüggen und Niederkrüchten zu erreichen, wurde am 1. November 2007 ein Rettungswagen für eine Übergangszeit im Feuerwehrgerätehaus Elmpt stationiert.

Ursprünglich sollte die ehemalige Dorfschule Heyen Standort werden. "Leider war das aus Bau-, Denkmal- und Verkehrssicherheitsgründen nicht möglich", berichtet Manfred Joppien, Abteilungsleiter des Kreisordnungsamts. Kurzfristig konnte die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft ein Grundstück für einen Neubau kaufen, so dass der weiteren Umsetzung nichts mehr im Wege stand.

Den Anwohnern bereitet die künftige Verkehrssituation auf der B 221 in Höhe der geplanten Zu-/ Ausfahrt sowie nächtliche Lärmbelästigung durch Einsatzfahrzeuge Sorge.

Bei einem oder zwei täglichen Einsätzen zwischen 22 und 6 Uhr sieht Hans-Georg Strompen keine Notwendigkeit für technische Vorkehrungen wie die gewünschte Anbindung an die Ampel im Kreuzungsbereich B 221/L372. "Die Kosten liegen im sechsstelligen Bereich und werden weder vom Land noch von den Krankenkassen übernommen", so Strompen.

"Unsere Fahrzeuge werden von äußerst erfahrenen langjährigen Rettungsassistenten gefahren, die nur bei tatsächlichem Bedarf und der jeweiligen Verkehrssituation angepasst das Martinshorn anschalten", berichtet Günter Bongartz, Leiter der Rettungswache.

Am jetzigen Sitz der Rettungswache in Waldniel hätte es in der Vergangenheit keine Klagen über derartige Störungen der Anwohner gegeben. "Wir werden allerdings die Verkehrsproblematik nochmals mit dem Landesbetrieb Straßen, der Kreispolizei, dem Straßenverkehrsamt und der Gemeinde erörtern", so Joppien. Aufschluss über mögliche weitergehende Maßnahmen soll zunächst eine längerfristige Messung liefern.