Kultur extra holt berühmte Namen

Zuschauer erwartet eine Staffel interessanter, unterhaltsamer Veranstaltungen.

Viersen. Berühmte Künstler und interessante Newcomer prägen das neue Programm der Viersener Abonnementreihe "Kultur extra". Die Kulturabteilung der Stadt konnte mehrfach die "Gunst des Augenblicks" nutzen und zum Beispiel Giora Feidman, die "Tiger Lillies" aus London, die Blechbläser der Münchner Philharmoniker oder das WDR-Rundfunkorchester von einem Tourneestop in Viersens Festhalle überzeugen.

Der Startschuss fällt am 5. und 6. September mit der Eröffnung des internationalen Tanzfestivals "Tanzhochdrei". Gemeinsam mit dem Kultursekretariat Gütersloh und dem Theater an der Parkaue, Junges Staatstheater Berlin, hat die Kulturabteilung ein internationales Tanzfestival für ein junges Publikum auf die Beine gestellt, bei dem zwölf Produktionen aus dem In- und Ausland in NRW und Berlin präsentiert werden.

Kultur-extra-Abonnenten haben können die Festivaleröffnung miterleben mit der Uraufführung der Tanztheaterproduktion "Brass Fantasy", die der Münchener Choreograph Josef Eder im August mit 60 Viersener Schülerinnen und Schüler vor Ort entwickeln wird.

Ebenfalls zu Gast sind Bob Ross, für die Livemusik zuständig, und Royston Maldoom, der mit seiner Choreographie "Men at War", entwickelt mit arbeitslosen Jugendlichen aus Hamburg, das Programm abrundet.

Maldoom ist bekannt geworden durch sein Tanzprojekt "Sacre", bei dem er mit 250 Berliner Kindern und Jugendlichen aus 25 Nationen und den Berliner Philharmonikern arbeitete, und dem dabei entstandenen Dokumentarfilm "Rhythm is it!". Dieser preisgekrönte Film wird am 4. September um 19 Uhr in Anwesenheit des Choreographen in der Festhalle auf Großleinwand gezeigt.

Der Schotte Bob Ross wird am 18. Dezember nach Viersen zurückkehren. Diesmal bringt er die Blechbläser der Münchner Philharmoniker mit. "Blechschaden" heißt das Programm, das Variation, Unterhaltung, Spaß, Volldampf und Sentimentalität von Mozart bis Bon Jovi verspricht.

Musik hat auch das Leben des Oscar-Preisträgers Giora Feidman geprägt. Mit "Dance of Joy" wird der Magier der Klarinette am 11. November in Begleitung von Guido Jäger am Kontrabass und Jens Uwe Popp an der Gitarre Traditionals und Folk, Klezmersongs, Kompositionen von Gershwin, Chick Corea, Gustav Mahler und Scott Joplin sowie klassische Meisterwerke darbieten.

Ein weiterer Höhepunkt wird am 26. November der Auftritt der Londoner Untergrund-Band "The Tiger Lillies" sein - eine Inkarnation des schwarzen britischen Humors in der Tradition von Monty Python. Mit ihrer Zircusmusik zu "Shockheaded Peter" und durch internationale Auftritte hat sich ihr Bekanntheitsgrad über die Grenzen des Undergrounds und der Theaterszene erweitert und darüber Kultstatus gewonnen.

Die drei skurrilen Musiker gehen mit internationalen Zircusartisten auf eine Reise in eine längst versunken geglaubte Varieté-Nacht. Mit berückendem Gänsehaut-Charme träumt der "Tiger Lillies Circus" archaische Träume vom Leben und der Liebe und entführt in eine Welt der Freaks und Nachtgestalten.

Newcomer der Saison 2007/08 sind die Musikerin und Kabarettistin Rebecca Carrington und Joe, ihr Cello aus dem 18. Jahrhundert (Foto). Musikalisch, schön, schlagfertig, komisch und mit britischem Humor nimmt die Cellistin am 12. März 2009 in "Me & my Cello" das Publikum mit auf eine musikalische Fahrt durch verschiedenste Kulturen und Sprachräume von Britney Spears bis Luciano Pavarotti.

"U-Musik trifft E-Musik, Oper trifft Underground, Staatsbetrieb trifft selbstverwaltetes Kollektiv" heißt es am 24. Mai 2009, wenn mit dem WDR-Rundfunkorchester Köln und der Stunksitzungsband "Köbes Underground" zwei Klangkörper aufeinander treffen, die nicht unterschiedlicher sein können. Für das gemeinsame Projekt "Köbes Classics" werden Hits und Klassikparodien neu arrangiert, die der Kölner Kabarettist und Moderator Jürgen Becker dem Publikum ans Herz legt.

Seit zwei Jahren arbeiten die Stage-TVler Cornelia Clivio, Lorenz Matter und Romano Carrara bereits an ihrer neuen Show. Ende 2008 ist es so weit, und am 23. März 2009 wird das neue "Werk" mit frappierender Beleuchtungs- und Projektionstechnik auch in der Festhalle zu sehen sein. "Coloro" heißt die Show, die auf der Idee beruht, Videos exakt auf den Körper zu projizieren, um so neue Effekte zu ermöglichen. So können Kostüme auf weiße Maler-Overalls gezaubert werden oder ein Tattoo auf dem Rücken wird plötzlich zu Leben erweckt.

Abschluss der Reihe bildet am 6. Juni 2009 Kabarettist Volker Pispers. Unter dem Titel "Bis Neulich" spielt er ein ständig vor sich hinwucherndes und mutierendes Kabarettprogramm, das einst im Herbst 2002 als "Best Of" aus 20 Jahren das Bühnenlicht erblickt hat und ständig aktualisiert wird. Als Kabarettprogramm "in progress" ist kein Abend genau wie der andere, sondern spiegelt den gegenwärtigen Zustand der Republik.