15. Igel tot in der Tonne gefunden
Serie der Tierquälerei in Willich geht weiter. Hausdurchsuchungen haben der Polizei keine heiße Spur gebracht.
Willich. Die Polizei meldet einen 14. toten Igel in einer Serie von 15 Tierquälereien in der Stadt Willich. Der Igel ist am Abend vor dem Feiertag verbrannt in einer Mülltonne auf dem Willicher Schützenplatz entdeckt worden. Den Hinweis auf die Fundstelle gab eine Spaziergängerin am Mittwochabend.
Mit dem 15. Fall der Serie verstärkt sich die Fassungslosigkeit Willicher Bürger und die von Tierfreunden, die sich in sozialen Netzwerken ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Auf Facebookseiten und bei Twitter werden die Verantwortlichen für die Igelmorde als „pervers“, „krank“ oder „gestört“ bezeichnet. Von den Tätern hat die Polizei immer noch keine heiße Spur.
Am Freitag wurde allerdings auf Nachfrage bei der Polizei bekannt, dass es bereits Hausdurchsuchungen gegeben hat. Die allerdings hätten keine Beweise zu Tage gefördert und keinen Verdacht erhärtet. Antje Heymanns, Sprecherin der Kreispolizei Viersen. „Es gab einige Hinweise auf Gerüchte, wonach sich Personen der Taten bezichtigt haben sollen.“ Das habe für die Ermittler eine Riesenarbeit an Befragungen nach sich gezogen, um den Wahrheitsgehalt dieser Gerüchte zu ermitteln.
Beispielsweise habe es das Gerücht gegeben, dass zwei Mädchen die Igel angesteckt haben sollen. Antje Heymanns: „Das stimmt nicht.“
Ein anderer Hinweis war auf einer Facebook-Seite gepostet worden, wonach jemand in einer Telefonzelle den Satz „Ich bin der Igelmörder“ geschrieben hätte. Heymanns: „Wir haben das überprüft. In der Willicher Telefonzelle stand aber „Fangt die Igelmörder“.
Heymanns spricht von einer enormen Puzzlearbeit der Ermittler. In Befragungen sei auch aufgefallen, dass nicht alle Informationen oder Hinweise an die Polizei weitergegeben worden sind. „Das hat auch mit Ängsten zu tun, mit Sanktionen möglicher Täter rechnen zu müssen.“ Generell aber, betont die Polizeisprecherin, habe das nichts mit einem Ehrenkodex zu tun. Alle Befragten verurteilten die Taten. Heymanns: „Was wir mit unseren Kräften tun können, tun wir, aber wir können nicht jede Grünfläche in Willich mit Polizeikräften zustellen.“
Jeder Hinweis sei daher wichtig. Auch im Zusammenhang mit dem 15. Fall. Die Polizei bittet einen möglichen Zeugen, der am Mittwochabend mit einem roten Kleinwagen auf dem Schützenplatz parkte und dort seine beiden Hunde laufen ließ, sich unter Telefon 02162/3770 zu melden.