Festakt in Willich 350 Menschen begehen den Volkstrauertag in Willich

Neersen · Vertreter aus Politik, Verwaltung, Feuerwehren und Brauchtum waren gekommen, um der Toten und sonstigen Opfer von Krieg und Gewalt auf der Welt zu gedenken.

Pfarrer Markus Poltermann sprach, Germania Willich, der Männergesangsverein Orpheus und die Bettrather Musikgruppe (v.l.) musizierten.

Foto: Stadt Willich

(svs) Ein beeindruckendes Zeichen gegen Krieg und Gewalt ging am Sonntag vom Festakt zum Volkstrauertag in Willich aus. Gut 350 Menschen waren gekommen, um gemeinsam der Toten nicht nur der Weltkriege, sondern auch aller anderen Konflikte, zu gedenken. Naturgemäß standen in den Reden und der Wahrnehmung die beiden aktuell medial besonders beachteten Konflikte im Vordergrund: der Krieg in der Ukraine und der Konflikt in Israel.

Gekommen waren neben den Initiatoren auch Vertreter vieler relevanter Organisationen in der Stadt: Von Ratsvertretern über den Landtagsabgeordnten Guido Görtz und die stellvertretende Bürgermeisterin Claudia Poetsch, große Abordnungen von Feuerwehr und Schützen bis zum Jung- und erwachsenen Prinzenpaar reichte das Spektrum. Auch das Wetter spielte mit. Strahlende Sonne und milde Temperaturen machten den Festakt für die Teilnehmenden angenehm.

Sowohl Pfarrer Markus Poltermann, als auch Willichs Bürgermeister Christian Pakusch setzten in ihren Reden sehr ähnliche Schwerpunkte. Pakusch packte die Zuhörer mit drei Headlines aus Zeitungen, in denen es zunächst um die Angriffe auf Rettungskräfte an Silvester, dann um ein Jahr Ukraine-Krieg und schließlich um die beim Terroranschlag der Hamas getöteten oder geschändeten Säuglinge ging. „Das hat die Menschen sichtlich bewegt und auch mich selbst getroffen. Schon, es damals zu lesen, war sehr beklemmend. Der Vortrag jetzt noch umso mehr“, sagt Willichs Bürgermeister dazu.

Die starke Beteiligung freut ihn. „Warum so viele Menschen gekommen sind, ist schwer abzuschätzen. Es war jedenfalls in meiner Amtszeit der mit Abstand am besten besuchte Volkstrauertag. Ich denke, es hat natürlich ein Stück weit mit der Präsenz der Konflikte in Ukraine und Israel zu tun. Vor allem geht es aber darum, dass die Menschen in diesen verrückten Zeiten ein Stück Besinnung suchen. Gerade in den vergangenen Wochen merke ich, dass die Sehnsucht nach einem Zusammenhalt groß ist“, betont er.

Die Zivilgesellschaft in Willich sei auch sehr bereit, sich zu engagieren. „Das brauchen wir auch. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und jeder von uns kann seinen Teil zu einer gelingenden Gesellschaft beitragen. Ich habe in meiner Rede gesagt, das jeder Tote einer zu viel ist. Egal, ob er durch die Hamas, durch Israel oder in einem anderen Konflikt durch andere Akteure stirbt“, sagt Pakusch. Der Volkstrauertag sei ein guter Anlass, darüber nachzudenken und in sich zu gehen. Hier ist er ganz auf einer Linie mit Pfarrer Poltermann, der in seiner Ansprache wie erwähnt ganz ähnliche Akzente setzte. Die Veranstaltung war ein Signal für Frieden und Verständigung, dass Willlichs Zivilgesellschaft sandte.

(svs)