Heimatverein Vorst Das neue Heimatheft entführt in die Vergangenheit

Vorst · (tre) Die ersten Vorster halten es schon in den Händen und haben sich bereits mit Vergnügen in die unterschiedlichen Geschichten und Informationen vertieft: Die Rede ist vom der nunmehr 87. Auflage von „Voorsch – oss Heimat“ des Heimatvereins Vorst 1978, den „Freunden des Vörschter Platt“.

In der Gärtnerei Kils wurde das neue Heimatheft des Heimatvereins Vorst im Rahmen eines gemütlichen Beisammenseins vorgestellt.

Foto: Bianca Treffer

Auf 64 Seiten kann in die Vergangenheit abgetaucht werden, aber auch die Gegenwart spielt eine Rolle.

„Wir haben so viele Geschichten, dass wir wieder 64 Seiten auflegen konnten“, freut sich Wolfgang Arretz vom Vorstand des Heimatvereins. Heimatverein-Vorsitzender Heinz-Josef Köhler spricht von einem umfangreichen Heft. Diesmal wurde das neue Heft bei der Friedhofsgärtnerei Kils vorgestellt. Das nunmehr in der fünften Generation von Christian und Annette Kils geführte Unternehmen steht nämlich in der aktuellen Ausgabe im Rahmen der Serie „Firmen und Geschäfte in Vorst“ im Mittelpunkt. 1884 legte Matthias Kils den Grundstein für das Familienunternehmen an der Anrather Straße 28, wo es auch noch heute zuhause ist. Wobei das heutige Ladenlokal, das nicht nur von den Vorstern geschätzt wird, 1986 erbaut wurde, nachdem der aus dem Jahr 1954 stammende Blumenladen abgerissen worden war.

Im Heimatheft wird noch einmal die Ausstellung über die Frisöre, die das Vorster Heimathaus zierte, lebendig. Wer den neuen historischen Ortsrundgang in Sachen der Vorster Kneipen verpasst hat, kann ihn dank der vielen Fotos im Heimatheft erleben. Gleich 23 Fotos laden auf vier Seiten zur Kneipentour ein. Wobei es einst 19 Kneipen waren, von denen es heute noch fünf Stück gibt. Wohl die wenigsten wissen auch, dass Vorst einst einen Wunderheiler sein eigen nannte. Auf Seite 55 erfährt der Leser, was es mit Adolf Bertram, genannt Siep Schmed auf sich hatte. Wobei der Wunderheiler für einen nicht aufgeklärten Mordfall gesorgt hat. Er wurde nämlich im November 1933 des Nachts auf seinem eigenen Hof überfallen und starb nur wenige Tage später an den Folgen des Überfalls im Vorster Krankenhaus. Das Wissen, wer ihn angegriffen hat, nahm er wie seine Heilkünste mit ins Grab.

Die Mundart fehlt natürlich auch nicht. Ob das Gedicht „Dat Blömke“ oder „Die Tömmerkamer“ – Platt ist gefragt. „Ich freue mich darüber, dass das längere Mundart-Gedicht `Doe moss blues fass dran jlöeve“ ins Hochdeutsche übersetzt wird. Das führt gerade Bürger an die Mundart heran“, sagte der Tönisvorster Bürgermeister Uwe Leuchtenberg, der bei der Vorstellung des neuen Heftes ebenfalls bei Kils zugegen war. Am Dienstag, 5. Dezember, 19 Uhr, geht es in Platt weiter. Dann lädt der Heimatverein bei Püfferkes und Plätzchen zum „Mönke voll Platt“ im Haus Vorst ein. Der Eintritt ist wie immer frei.

(tre)