Aktion an der Johannesschule: Kraftvolle Werbung für Europa
Mit Spielen und Infos stemmen sich Johannesschüler gegen zunehmende Europa-Müdigkeit.
Anrath. Hartmut Perseke ist mit seinem elektrischen Rollstuhl auf der Jakob-Krebs-Straße unterwegs. Der Anrather, das sieht man ihm an, ist zufrieden. „Hier ist ja richtig Leben in der Fußgängerzone.“ Alle paar Meter stoppt er, sieht Schülern beim Tischtennisspielen oder bei „Hau den Lukas“ zu. Der ehemalige Fördervereinsgründer freut sich, dass die Johannesschule ihrem Beinamen Europaschule alle Ehre macht. Schüler und Lehrer stemmen sich an diesem Schulmorgen gegen die zunehmende Europa-Müdigkeit, wollen mit Quizfragen, Käsepickern und Spielen in der Fußgängerzone für den Gemeinschaftsgedanken werben. Unterstützt werden sie von Mitgliedern des Anrather Werberings, der Sparkasse Krefeld und der Gladbacher Volksbank.
Perseke guckt nicht nur, er macht auch mit: „Ich habe mit meinem Chopper den Langsam-Fahrrad-Fahren-Parcours gemacht.“ Der steht für das Land Belgien. Am Niederlande-Stand werden Käsepicker serviert — vor allem, wenn man gegen Fatih (12) im Gouda-Rad-Rollen um fünf rote Pylonen antritt — „oder das Käsequiz löst“ lacht Anne-Maria Golbs, die mit ihrer Klasse 6a den Stand betreut.
Die 16-jährige Janis sucht frank und frei das Gespräch mit Passanten. Sie steht vor Stellwänden mit Steckbriefen zu allen, fast allen europäischen Ländern. Nur eines fehlt, aber welches? „Vier von 20 haben die Lösung geschafft“, sagt die Schülerin aus der 10B, die nicht mit Hilfe geizt: Jedenfalls gibt’s an ihrem Stand keine Geschenke mehr.
Passant Wolfram Kowalle steht vor einer Stellwand und liest die Informationen zu Griechenland durch: Der Anrather lobt die Aktion. „Man merkt, dass sich die Schüler Mühe gegeben haben.“
Mehr Geschick als Mühe ist beim „Finnisch Fischen“ nötig. Hier muss man hölzerne Fische angeln. Ilyas hat sieben gefangen, dafür ein Puzzle gewonnen — eine Europa-Karte in 54 Teilen. Ilyas freut sich aufs Zusammensetzen.