Anrath: Textil-Firma streicht 133 Jobs
Das Unternehmen Devetex streicht Stellen. In Anrath sind 45 Beschäftigte betroffen.
Anrath. Ein neuer Schlag für die niederrheinische Textilindustrie: Insgesamt 133 Mitarbeiter der Unternehmensgruppe Devetex werden bis Ende des Monats ihre Kündigungen erhalten. Bei Betriebsversammlungen wurden ihnen die Kündigungen offiziell mitgeteilt.
Einzelinformationen und -gespräche hat es seit Dienstag vergangener Woche gegeben. An diesem Tag wurde der Sozialplan zwischen Geschäftsleitung, Betriebsrat und Gewerkschaft abgeschlossen. Aufgrund langer Betriebszugehörigkeit liegt die Kündigungszeit bei bis zu sieben Monaten.
Betroffen sind 72 von 250 Mitarbeiter der Firma Voss-Biermann, Lawaczeck, 16 von 60 der Firma Devetex (alle aus Krefeld) und 45 von 60 der Firma ULM aus Anrath. Diese drei Firmen hatten sich vor vier Jahren zur Devetex-Gruppe zusammengetan.
"In der Folge ist der Absatz auf dem Futterstoffmarkt für Textilien, auf den die Unternehmensgruppe ausgerichtet war, stark eingebrochen", sagt die zuständige Gewerkschaftssekretärin Gisa Prentkowski-Freitag von der IG Metall. Die Firma versuche seit einigen Jahren, auf die Arbeit mit technischen Textilien umzustellen. Auch die Mitarbeiter hätten z.B. auf Weihnachtsgeld verzichtet.
Seit Juni haben Betriebsräte, Gewerkschaft und Geschäftsleitung miteinander gesprochen, seit Beginn dieses Monats am Sozialplan gearbeitet. "Allen Betroffenen wird die Gelegenheit gegeben, in eine Transfergesellschaft einzusteigen, die helfen soll, ihnen eine neue Arbeitsstelle zu verschaffen", sagt die Gewerkschaftssekretärin. "Sie müssen sich bis heute entscheiden - ein enger Zeitplan. Und: Viele ältere Mitarbeiter sind zu jung für die Rente und wahrscheinlich zu alt für den Arbeitsmarkt."
René Frank ist seit einem Jahr Sprecher der Geschäftsleitung der Devetex-Gruppe. Er beziffert das Volumen des ausgehandelten Sozialplans auf 2,7 Millionen Euro: Der überwiegende Teil davon solle in die Transfergesellschaft fließen.