Begegnung beim Fest der Kulturen

Organisator Kerim Isik von der Deutsch-Türkischen Union führt Besucher verschiedener Nationen zusammen.

Willich. "Was machst du bei der Polizei?" "Wir nehmen ab und zu Leute fest!", antwortet der Polizeibeamte Christoph Jörgens dem kleinen Mädchen am Rande des Festes der Kulturen.

Sich kennenzulernen, womöglich Vorurteile abzubauen, darum ging es beim "Fest der Kulturen", das am Samstag auf dem Parkplatz an der Bahnstraße/Ecke Ackerstraße gefeiert wurde. Nebeneinander wehten die deutsche und die türkische Fahne im Wind.

Das Fest hat Kerim Isik, Vorsitzender der Deutsch-Türkischen Union, organisiert. Die Besucher, Menschen der unterschiedlichsten Nationen, wobei Deutsche und Türken dominierten, bekamen einiges geboten: So den Tanz der Derwische und den Kinderschleiertanz mit Kids vom TV Schiefbahn unter Leitung der Türkin Sehnaz Yalcin. Oder kulinarische Köstlichkeiten wie Grützensalat oder Grüne Bohnen mit Käseauflauf, zubereitet von der Islamischen Gemeinde.

Bodenständig war der Kicker, den die Junge Union herbeigeschafft hatte. Orientalisches Flair pur herrschte im Osmanischen Zelt, ausstaffiert mit Wandbehängen, auf denen Moscheen und die Kaba zu sehen waren, mit Handarbeiten und einem Teeservice, wie es im Orient gern genutzt wird.

Heike Brings und Manuela Nazemi-Bogda vom Begegnungszentrum Krumm bieten Treffpunkt und Deutschunterricht - beides wird zurzeit von Frauen elf unterschiedlicher Nationen, egal, ob mit oder ohne Kopftuch, genutzt. Es existiert eine Warteliste, der Offene Treff ist zur geschlossenen Veranstaltung geworden - wegen der unerwartet großen Resonanz.

Groß war der Andrang jetzt beim "Fest der Kulturen" nicht, aber insgesamt konnten alle Beteiligten mit der Resonanz zufrieden sein.

Um eine spezielle Form der Integration ging es Theresia Trumm vom DRK-Seniorenzentrum Moosheide: "Wir haben eine Anfrage, ob wir einen türkischen Senioren aufnehmen könnten." Das Problem: Obwohl lange Jahre in Deutschland, hat der Mann die deutsche Sprache bisher nicht erlernt und im Willicher Altenheim spricht niemand türkisch.

Monika Wollny vom Seniorenzentrum Krefeld hat dieses Problem nicht: Sie wirbt hier gezielt dafür, dass sich junge Türkinnen zu Altenpflegerinnen ausbilden lassen.