Atelier am Klörather Steg: Souverän mit Öl und Acryl

Im Atelier am Klörather Steg bei Anrath zeigt Ellen von der Linden ihre Arbeiten.

Anrath. Ellen von der Linden hatte schon viele Ausstellungen in Deutschland und in europäischen Ländern. Am Wochenende stellte sie ihre Arbeiten zu Hause aus. Am Klörather Steg 6 war auch Bekanntes zu sehen. Die 60-jährige Willicherin hatte die Schau in ihrem Atelier Nr. 6 aber nicht ohne Grund „Neue Wege“ genannt.

Nie zuvor hat Ellen von der Linden so heiße Eisen angepackt wie die Umweltzerstörung durch den Menschen. Die gelernte Bauzeichnerin lässt sich seit 1980 kontinuierlich zur Künstlerin ausbilden. Vor zehn Jahren gab sie ihren Beruf auf, widmete sich fortan intensiv dem künstlerischen Schaffen. Sie absolvierte Studienaufenthalte in Italien, den Niederlanden und der Schweiz, nahm in der Region Unterricht bei Diana Ettl, Udo Steneberg und Daniel Barakac.

Ellen von der Linden geht mit Acrylfarben ebenso souverän um wie mit Öl und Pastellkreise. Obwohl die Malerei im Mittelpunkt steht, arbeitet sie auch plastisch. Die 60-Jährige hat ihre eigene Handschrift gefunden. Ihre Malerei wirkt aufgewühlt, dramatisch. Unter diesem Aspekt passt die neue sozialkritische Werkgruppe mit brennendem Himmel, der an Endzeitstimmung erinnert und der Zerstörung der Natur. Neben Malerei treten vereinzelt Collagen, die die Intention der Künstlerin noch betonen. Schlagzeilen aus Zeitungen schimmern durch Farbschichten, übermalte Gipsbinden und Fotos unterstützen die Aussagekraft.

Ellen von der Linden bringt Gefühle in die Bilder ein. So kann es sein, dass selbst Motive mit hohem Beschaulichkeits-Potenzial wie typisch niederrheinische Kopfweiden zu einer aufregenden Angelegenheit werden.

Die Künstlerin malt Landschaften wie Personen, lebendig, ein wenig überzeichnet, die Personen wirken mitunter wie Karikaturen.