Vorster Herrenhaus Brempt Gärtnerei wird zum Wohngebiet

Von Stephanie Wickerath · Am Herrenhaus Brempt sollen 34 Wohnungen in fünf Häusern entstehen.

Die Baufläche an Haus Brempt in Vorst.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

. Die Mitglieder des Planungsausschusses der Stadt Tönisvorst haben es sich nicht leicht gemacht: Seit zwei Jahren gibt es schon die Idee, das Gärtnereigrundstück, das zum ehemaligen Adelssitz Haus Brempt gehört, mit fünf Mehrfamilienhäusern zu bebauen. In der letzten Ausschusssitzung des Jahres ist es jetzt gelungen: Die Mitglieder haben den Bebauungsplan Vo-49 „Haus Brempt/Kokenstraße“ einstimmig beschlossen. Er wird im nächsten Jahr noch einmal öffentlich ausgelegt, bevor die Bagger kommen.

Für Vorst ist das Bauvorhaben eine große Sache, denn das Haus Brempt ist ein Vorster Schmuckstück, das zudem mitten im Ortskern liegt. Wie begehrt die Lage ist, zeigt die Nachfrage: Schon jetzt, da es die fünf neuen Häuser nur im Modell gibt, liegen der Tönisvorster Stadtverwaltung nach eigener Aussage bereits zahlreiche Anfragen von Interessierten vor.

34 Wohnungen sollen es werden. Zunächst hatte das Planungsbüro Projektbau Schroers größere Häuser mit mehr Wohnungen vorgesehen, aber die Tönisvorster Politiker einigten sich auf eine kleinteiligere Bebauung – auch, damit das Haus Brempt weiterhin zur Geltung kommt. Dort, wo bis vor einigen Jahren auf 11,4 Hektar Fläche ein Gartenbaubetrieb ansässig war, sollen im nächsten Jahr die fünf Wohngebäude errichtet werden.

Laut vorliegendem Architekturkonzept werden die geplanten Gebäude freistehend mit einer Grundfläche von 260 bis 316 Quadratmeter errichtet. Die Häuser sollen zwei Vollgeschosse haben. Die dritte Etage ist als Staffelgeschoss geplant und nimmt sich optisch etwas zurück. Die Dächer sollen flach sein und mit Photovoltaikanlagen sowie anderen „Klimaschutz dienenden Zielstellungen“, wie es in den Unterlagen heißt, vorbereitet werden.

Haus Brempt gilt mit
Haus Donk als Urzelle von Vorst

Geplant sind zwei Acht-Familienhäuser, deren Wohnungen zwischen 70 und 116 Quadratmeter groß sind. Drei weitere Gebäude sind als Sechs-Familienhäuser geplant mit Wohnflächen zwischen 91 und 110 Quadratmetern. Zwei der Häuser werden mit einer Tiefgarage mit insgesamt 26 Stellplätzen errichtet. Weitere 24 Stellplätze und acht Garagen sind oberirdisch auf dem Gelände geplant. Auch Fahrrad-, Technik- und Wertstoffräume soll es geben. Die Erschließung der drei Mehrfamilienhäuser am Ost- und am Nordwestrand erfolgt über einen neuen öffentlichen Erschließungsweg, der die Straßen Haus Brempt und Kokenstraße anbindet. Die Erschließung der beiden Gebäude im Nordwesten erfolgt über die Kokenstraße.

Das historische Herrenhaus selbst und dessen parkartige Gartenanlage bleiben von dem Bauvorhaben unberührt. Haus Brempt gilt zusammen mit Haus Donk als Urzelle von Vorst. In früheren Zeiten konnte das Herrenhaus nur über eine Zugbrücke betreten werden. Die Gräben, die einst Burg und Wirtschaftsgebäude umwehrten, sind bis auf einen kleinen Teich verfüllt. Um 900 wurde das auf einer Motte angelegte Anwesen erstmals erwähnt. Das heutige Gebäude stammt aus der Zeit um 1650, der Turm mit der barocken Haube ist aber älter. Das historische Gebäude soll das Neubaugebiet auch künftig dominieren. Um das Herrenhaus liegt ein parkartiges
Gartengelände.