St. Tönis/Willich „Blumenfreund“ kehrt zurück
Katrin und Marco Hübecker und ihre Firma „fleur ami“ bauen im Gewerbegebiet Höhenhöfe.
St. Tönis/Willich. Die große Baustelle am Rande des Gewerbegebietes Höhenhöfe zieht schon seit Wochen die Aufmerksamkeit der Autofahrer auf sich. Nachdem zunächst Bagger das Gelände bearbeitet hatten, wachsen mittlerweile immer mehr Betonsäulen in den Himmel. Und auch erste Wandelemente wurden schon montiert. Das hohe Tempo der Bauarbeiter hat seinen guten Grund: Schon Ende des Jahres soll die große Halle fertig sein, im März 2017 möchten die Bauherren mit ihrer Firma „fleur ami“ (Blumenfreund) hier einziehen.
Das Geschäftsführer-Ehepaar Katrin und Marco Hübecker stammt aus Willich. Ihr Unternehmen (30 Mitarbeiter) hat seinen Sitz im Gewerbegebiet Münchheide, sie selbst wohnen in Wekeln. In St. Tönis sind sie aber alles andere als unbekannt. Die Rosenstraße verdankt den Vorfahren von Marco Hübecker sogar ihren Namen: Sein Urgroßvater hat dort schon Blumen gezüchtet, Großvater Paul erfand den Namen „fleur ami“ und bot Gärtnereibedarf an, Vater Rolf kümmerte sich mit dem „Hydro Master Service“ um Grünpflanzen in Unternehmen. In den irgendwann nicht mehr benötigten Gewächshäusern an der Rosenstraße nahm die Firma von Marco Hübecker im Jahr 2003 ihren Anfang. Dort reichte irgendwann der Platz nicht mehr, 2007 folgte deshalb der Umzug nach Willich.
Aus dem gleichen Grund geht’s jetzt zurück nach St. Tönis. Denn „fleur ami“ blüht und gedeiht. Was mit Blattglanzspray und Schnittblumen-Dünger bescheiden angefangen hat, ist mittlerweile auf ein Sortiment von rund 1200 Produkten angewachsen. 324 Seiten umfasst der Katalog, in dem hochwertige Pflanzgefäße und mit Blattgold beschichtete Vasen ebenso zu finden sind wie exklusive Einrichtungsgegenstände, Designerleuchten und selbst entworfene Möbel der Eigenmarke „Tingo Living“. Dies alles wird bisher in Willich in einem etwa 300 Quadratmeter großen Showroom in einer alten Scheune präsentiert. Am neuen Firmensitz wird der Showroom auf 2000 Quadratmeter anwachsen.
Rund 20 000 Quadratmeter umfasst das Gelände am neuen Standort — womit genügend Platz für weiteres Wachstum vorhanden ist. Vier Millionen Euro werden in den Neubau investiert, für den das Architekturbüro Engelbert Hanßen aus Geldern verantwortlich zeichnet.
Die Zahl der Paletten, die gelagert werden können, steigt von 3500 auf etwa 5000 an. Was auch notwendig ist: Schon jetzt hat „fleur ami“ Kunden in 45 Ländern, eine Tochterfirma in Hongkong kümmert sich um den asiatischen Markt ebenso wie um laufende Projekte in Katar. Auch der Online-Handel wird von der Apfelstadt aus stärker ausgebaut.
Apropos: Ein roter auf einem Berg von grünen Äpfeln ist vorne im aktuellen Katalog von „fleur ami“ zu sehen. Schließlich will man ein bisschen anders sein als die Konkurrenz. Zur Apfelstadt passt das auf jeden Fall perfekt.