Bochumer Architekten bauen neues Evangelisches Gemeindezentrum

Jetzt steht es fest: Bochumer Architekten sollen das neue Evangelische Gemeindezentrum in St. Tönis bauen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

St. Tönis. Am Samstag hatte das Preisgericht, bestehend aus fünf Baufachleuten und vier Gemeindemitgliedern, von zehn bis 16.30 Uhr getagt und über die fünf Architektenentwürfe für das neue Evangelische Gemeindezentrum beraten. Favorisiert wurden schließlich der Entwurf des Architekturbüros „dreibund Architekten“ in Bochum. Am Sonntag wurden die Pläne der Gemeinde präsentiert.

Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch, Baukirchmeister Harald Ohlmeier und Gudrun Gotthardt, Architektin vom Baudezernat des Landeskirchenamtes in Düsseldorf stehen hinter dem vom Preisgericht favorisierten Entwurf. Sie freuten sich am Sonntag darüber, dass diese Planung auch bei den Gemeindemitgliedern am besten ankam.

Gudrun Gotthardt war nicht wirklich überrascht, dass die Bochumer die Favoriten sind: „Sie haben eine enorme Erfahrung beim Bau von Gemeindezentren.“ Alles soll großzügiger und heller werden, außerdem soll das Gemeindezentrum dichter an die 50er-Jahre-Kirche heranrücken, ohne sie mit seiner Architektur zu erdrücken.

Diesen Fehler hatte ein Büro aus Düsseldorf gemacht: Die neue Architektur hätte dem Kirchengebäude seine Identität genommen. „So baut man heute nicht mehr, das ist keine zeitgemäße Architektursprache“, war von dem Entwurf eines Büros aus Wesel zu hören.

Ein Architekturbüro aus Krefeld hatte als Einziges in seinen Plänen das Pfarrhaus erhalten — der Preis dafür wären schlecht belichtete Räume im neuen Gemeindezentrum gewesen. Das Büro Schrötgens in Mönchengladbach hatte als einziger Teilnehmer des Wettbewerbs ein zweigeschossiges Gebäude vorgeschlagen. Es belegte Platz 2.

Der favorisierte Entwurf bietet sehr viel Transparenz, der Saal wird rund 135 Quadratmeter groß sein, die Raumaufteilung kann noch vom Entwurf abweichen.

Fast schon ein wenig romantisch: der Innenhof, in dem im Entwurf Platz für Kirschbäume ist. Die Kosten sollen nicht über 1,5 Millionen Euro liegen — Kirchbaumeister Harald Ohlmeier weiß, das da mit spitzem Bleistift gerechnet werden muss. Er geht davon aus, dass das Gebäude bereits im Oktober nächsten Jahres eingeweiht werden kann.