Comedy in Neersen: Von Kinderstars und Katzenfrauen
Mark Britton führte sein Neersener Publikum behutsam in die absurden Abgründe des britischen Humors.
Neersen. Er ist keiner von den Comedians, die immer die neuesten Witze auf Lager haben. Wobei der Engländer Mark Britton durchaus originell ist. In seinem Programm "Zuhause bei Britton - Frauen und Kinder zuerst", das er am Wochenende im Schloss Neersen spielt, besticht er vor allem dadurch, dass er seine Vergleiche so mit Leben - Mimik, Gestik, Stimme - füllt, dass das Publikum mitfühlt, sich einlässt und im Endeffekt über sich selbst lacht.
Im ersten Teil nimmt er den Wandel eines Paares unter die Lupe. Vom Hauptdarsteller im eigenen Liebesfilm zum Personal für den neuen Star - das Kind. "Die Eltern sind für das Catering zuständig, um die Kostüme zu waschen und um dem Star den Hintern abzuputzen." Er fragt nach, wer im Publikum Kleinkinder, wer pubertierende Kinder hat und stellt fest: "Eltern von Pubertierenden melden sich wie Mitglieder der Anonymen Alkoholiker."
Die einen sind noch stolz auf die Entwicklung ihres Kindes, das gerade laufen oder sprechen gelernt hat. "Aber worauf soll man bei seinem pubertierenden Kind stolz sein? Ja, er war das erste Mal besoffen? Ja! Er hat das erste Mädchen geschwängert." Schallendes - und befreiendes - Gelächter beim Publikum.
Im zweiten Teil geht es ihm um die Beziehung von Männern und Frauen. Wo Frauen in einem Streit immer das letzte Wort haben. "Wenn der Mann danach noch etwas sagt, dann ist das das erste Wort in einem neuen Streit." Männer würden von den Hunden und Frauen von den Katzen abstammen. Und Britton bringt in Folge jeden Dialog mit Hunde- oder Katzenattitüde. Vom Schwanzwedeln bis zum Schnurren.
Behutsam und sicher nimmt er das Publikum mit in die absurden Abgründe des britischen Humors. Und zeigt, was passiert ist, als seine königstreue deutsche Schwiegermutter beim Urlaub in Windsor Prinz Charles in einer Eisdiele trifft. Was mit dem Tod von Camilla Parker Bowles endet - wobei auch Lady Di vom Himmel aus ihre Hände mit im Spiel hatte.