Corneliusstraße in St. Tönis Einrichtung einer Fahrradstraße dauert noch

St. Tönis · Die Politik hatte Druck gemacht. Die Stadt will nach den Osterferien die Verkehrsströme noch einmal genau unter die Lupe nehmen.

 Seit Juni vergangenen Jahres verbieten Schilder an der Corneliusstraße Autofahrern das Überholen von Radlern, um für mehr Sicherheit zu sorgen.

Seit Juni vergangenen Jahres verbieten Schilder an der Corneliusstraße Autofahrern das Überholen von Radlern, um für mehr Sicherheit zu sorgen.

Foto: Norbert Prümen

(msc) Bis aus der Corneliusstraße in St. Tönis am Schulzentrum eine Fahrradstraße wird, werden wohl noch einige Monate vergehen. Nach den Osterferien werde der Ordnungsdienst der Stadt die Verkehrsströme an dieser Stelle an zwölf Tagen beobachten, danach werde man sich „mit übergeordneten Behörden absprechen, wie sinnvollerweise eine Fahrradstraße eingerichtet werden kann“, sagt Stadt-Sprecherin Catharina Perchthaler auf Nachfrage der Redaktion.

Ursprünglich sollte eine Fahrradstraße (die erste in Tönisvorst) zu Beginn dieses Jahres eingerichtet werden. Da im Winter aber nicht so viele Schülerinnen und Schüler mit dem Rad unterwegs seien, sei eine Analyse der Situation im Frühjahr sinnvoller, so Perchthaler. Dann werde sich auch zeigen, welche baulichen oder markierungstechnischen Maßnahmen notwendig seien und ob es bei der ersten Schätzung, dass etwa 70 Parkplätze wegfallen, bleibe.

Fahrradstraßen sind dem Fahrradverkehr vorbehalten. Eine Nutzung durch andere Fahrzeuge ist nur bei ausgewiesenen Zusatzzeichen möglich. Solche Zeichen sollen in St. Tönis aufgehängt werden, damit die Häuser, das Schulzentrum samt Corneliusforum und die anliegenden Vereine mit dem Auto erreichbar sind. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt für alle Fahrzeuge 30 Kilometer pro Stunde. Auf einer Fahrradstraße haben Radfahrer das Recht, nebeneinander zu fahren. Sie sind für den Durchgangsverkehr gesperrt, nur Anlieger dürfen darauf fahren.

Seit Juni des vergangenen Jahres gibt es auf der Corneliusstraße eine sogenannte Übergangslösung: Die Stadt hat sechs Verkehrsschilder „Verbot des Überholens einspuriger Fahrzeuge“ aufgehängt. Diese verbieten – vereinfacht gesagt – Autofahrern das Überholen von Fahrrad- und Motorradfahrern.

Eine aussagekräftige Analyse, wie diese Schilder bei den Verkehrsteilnehmern „ankommen“, gibt es nicht. Manche Radfahrer und Radfahrerinnen fühlen sich von nicht überholenden Autos bedrängt, andere monieren, dass sich viele Autofahrer nicht an das Überholverbot
halten.