Tönisvorst Das Gemeindezentrum ist fertig
Nächste Woche feiert die evangelische Gemeinde ihren Neubau. Die WZ durfte ihn Freitag schon besichtigen.
St. Tönis. „Ich spüre eine gewisse Befriedigung“, sagt Harald Ohlmeier fast zurückhaltend, während er die WZ exklusiv durch die fertiggestellten Räume des neuen Gemeindezentrums „seiner“ evangelischen Kirchengemeinde St. Tönis führt. Dann legt er nach und lächelt: „Ich bin sehr zufrieden. Vor allem, dass wir zeitlich und geldlich hier keinen Berliner Flughafen gebaut haben.“
Ohlmeier hat das 1,8-Millionen—Projekt im Auftrag der Gemeinde als Baukirchmeister engmaschig begleitet — vom Baubeschluss durch das Presbyterium im Oktober 2014 bis zur Fertigstellung jetzt im Februar 2016. Zeit eingehalten. Budget nicht überzogen. Nun wächst die Vorfreude auf die offizielle Einweihung am Sonntag, 13. März.
Nächste Woche wird Ohlmeier das Presbyterium durch die Räume führen. Jetzt machen er, die Vorsitzende des Presbyteriums, Linda Hirt, und Ingeborg von Kalkstein, die Öffentlichkeitsbeauftragte der Gemeinde, eine vorgezogene Besichtigung.
Los geht es im lichtdurchfluteten Foyer mit den drei neuen Zugängen zur Christus-Kirche. Die Bauherren hatten sich dafür entschieden, helle Eichentüren in die Außenmauer der Kirche zu setzen. Sie geben dem Foyer Wärme. Auch in der Kirche, die einen neuen hellgelben Innenanstrich bekommen hat, wirken die Durchgänge nicht fremd. Linda Hirt: „Es bleibt ein in sich geschlossener Kirchraum. Das war uns wichtig.“
Zurück ins Foyer: Mehrere Fenstertüren gestatten den Blick in den Innenhof. Ein Baum wurde gepflanzt, dem Wunsch von Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch, ein Kräuterbeet anzulegen, entsprochen.
„Nun kommen wir in die gute Stube“, sagt Ohlmeier und führt in den großzügigen Gemeindesaal. Das Farbkonzept, das im gesamten Neubau aufeinander abgestimmt ist, schafft eine behagliche Atmosphäre, obwohl noch kein Möbelstück platziert worden ist. Der helle Terrazzo-Boden korrespondiert mit der weißen Holzverkleidung der Wände. Ihre eingefrästen Längsstreifen schlucken den Schall.
Schiebt man die weißen Wand-Elemente, die den Saal von dem Bereich für die Seniorenarbeit abtrennen, zur Seite, entsteht ein 150 Quadratmeter großer Raum, dessen Fenster den Blick zur Hülser Straße freigeben. Im langen Flur, der alle Innen- und Außenräume des Baus miteinander verbindet, setzt sich der abgestimmte schlicht-minimalistische Farb- und Materialeinsatz fort: helles Eichenholz, Wandfarben in Weiß- und Schlammtönen, Fliesen und Linoleumböden im selben Farbspektrum und eine geräumige helle Küche.
Das neue Jugendcafé, das künftig „beach“ heißen soll, hat wieder einen langen Thekenbereich. Ohlmeier: „Wir wollten ein multifunktionales Zentrum schaffen. Motto: alles für alle.“ Alle können nächste Woche gucken kommen. Dann werden sie staunen: Sogar die Magnolie neben dem Glockenturm hält sich an den Zeitplan: Sie steht kurz vor der Blüte.