Die Welt im Notstand
Action medeor agiert in rund 100 Ländern. Aktuell ist Westafrika im Zentrum der Hilfe.
Tönisvorst. Eine Ebola-Epidemie in Westafrika, Krieg im Gazastreifen, Flüchtlinge im Nordirak und Syrien: Die Krisenherde der Welt sind dieser Tage zahlreich. Da, wo es Krisen gibt, ist das Leid der Menschen groß. Die Organisation action medeor sorgt in solchen schlechten Zeiten für Hilfe. Medikamente und Schutzmaterialien werden in die Gebiete geschickt. Allein 2013 sollen es 18 637 Hilfspakete in 100 Länder gewesen sein. Aktuell steht das westafrikanische Liberia weit oben auf der Prioritätenliste. Dort breitet sich das Ebola-Virus weiter aus.
Vier große Sendungen mit Schutzmaterialien gab es schon — darunter Handschuhe, Überschuhe und Brillen. Aufgrund der vielen Erkrankten mangelt es mittlerweile sogar an Betten auf den Isolierstationen. In Monrovia, der Hauptstadt Liberias, konnte nun eine neue Isolierstation mit immerhin 44 Betten aufgebaut werden. Um den sprunghaften Anstieg der Epidemie zu stoppen, brauchen die Hilfsorganisationen jedoch noch mehr Unterstützung. „Wir müssen dafür sorgen, dass genug medizinische Helfer vor Ort sind, um die Patienten zu versorgen“, sagt Christoph Bonsmann, Apotheker und medeor-Vorstand. Hinzu komme der sichere Transport der diversen Verdachtsfälle.
Neben diesen Hindernissen haben die Helfer mit weiteren Problemen bei der Logistik zu kämpfen, erzählt Ulrike Schwan, Assistentin der Presseabteilung. „Sehr viele Fluggesellschaften fliegen ja gar nicht mehr in dieses Länder. Flüge werden gestrichen“, sagt sie. Da müsse dann oft improvisiert werden. In Kriegsgebieten wie Syrien kommt eine lebensgefährliche Bedrohung für die Partner vor Ort hinzu. Hilfslieferungen werden angegriffen. Dennoch müssen die Verantwortlichen sicher gehen, dass die Hilfspakete bei den Bedürftigen ankommen, betont Schwan.
Das Medikamentenlager in Tönisvorst hat kürzlich erst eine große Lieferung an Schmerzmitteln, Antibiotika und Verbandsmaterial in den Gazastreifen geschickt. Alshrafi Yaser, Vorstandsmitglied der palästinensischen Ärzte- und Apothekervereinigung Berlin-Brandenburg hatte um Hilfe gebeten. „Die größte Klinik in Gaza ist überfüllt. Dort werden jeden Tag über 250 Verletzte eingeliefert“, schildert er die Situation vor Ort. Trotz der umfangreichen Hilfe wissen die Organisatoren, dass das lange nicht reicht. „Jede Spende ist wichtig, damit die Helfer sicher medizinische Hilfe leisten können.“