Willicher Freiwilligenzentrale Ehrenamt: Wer möchte mitmachen?
Im alten Schiefbahner Rathaus hat die Willicher Freiwilligenzentrale ihren Sitz. Diverse Projekte wurden bereits ins Leben gerufen.
Willich. Gesucht? Gefunden! Unter dieser Rubrik könnte Marita Gentsch ganze Romane veröffentlichen. Seit 13 Jahren ist sie die gute Seele und der „Motor“ des Willicher Freiwilligen-Zentrums (FWZ). In dieser Zeit haben sie und ihr kleines Team aus Ehrenamtlern rund 100 Menschen pro Jahr bei einer ganz besonderen Suche vermitteln können.
Freiwillige gesucht — so lautet die Aufgabenstellung beim FWZ, das seinen Sitz im alten Schiefbahner Rathaus hat. Es hält dort ein breites Angebot an ehrenamtlichen Beschäftigungen bereit. Diese reichen von Senioren-Hausbesuchen über Sterbe-Begleitungen, Mitarbeit im Jugendcafé und Deutsch-Unterricht für zugewanderte Kinder bis hin zur Pflege eines Schulgartens oder zu Museumsführungen beim Heimatverein.
Interessenten können sich aussuchen, an welcher Stelle sie ihre Talente und Fähigkeiten nicht nur zum Wohle anderer, sondern auch zur eigenen Bereicherung einsetzen möchten.
Wie schwer ist es jeweils, passende Freiwillige für die einzelnen Projekte zu finden? „Das ist völlig unterschiedlich“, sagt Marita Gentsch. Die Betreuung eines Sterbenden sei natürlich nicht von jedem zu leisten. Ähnliches gelte für die Einzelbetreuung eines schwierigen Kindes: „Das traut sich nicht jeder zu.“ Händeringend würden auch Leute gesucht, die den Ganztag in den Schulen unterstützen können.
Wenn es darauf keine Resonanz gebe, müsse man das den Suchenden auch sagen. Für kleine Hilfen im Alltag fänden sich dagegen sehr schnell ehrenamtliche Helfer. Sei es nun beim Senioren-Besuchsdienst oder beim Spaziergang mit Menschen im Rollstuhl.
Seit Gründung des Freiwilligen-Zentrums wurden dort auch diverse Projekte ins Leben gerufen, ohne die man sich die Stadt heute gar nicht mehr vorstellen kann. Willicher Tafel? Tauschring? Weihnachts-Wunschbaum? All dies geht auf das FWZ zurück. Das gilt auch für die im Vorjahr ins Leben gerufene Online-Möbelbörse „Von mir zu dir“. Sie ersetzt das frühere Sozialkaufhaus „Cash und Raus“ in Willich.
Wie sind die Verantwortlichen des Freiwilligenzentrums auf solche Projekte gekommen? „In der Regel reagieren wir auf Impulse von außen“, sagt Marita Gentsch. Die Bürger würden dann meist mit ins Boot geholt, wenn man ihre Anregungen umsetze.
Auch die jüngste Suche beim Freiwilligen-Zentrum konnte nun erfolgreich abgeschlossen werden: Marita Gentsch, die bislang eine halbe Stelle inne hatte, will im nächsten Jahr in den Ruhestand gehen. Als ihre Nachfolgerin wurde Melanie Genz gefunden. Diese wurde schon am Donnerstag vom ganzen Team begrüßt und wird in den kommenden Monaten von Marita Gentsch eingearbeitet. „Ich selbst reduziere dann meine Arbeitszeit“, verrät diese.