Ein Prinzenpaar im zweiten Anlauf

Wolfgang und Sabine Pape sind die neuen Tollitäten der Stadt Willich. Ihre Proklamation war im Saal Krücken.

Prinz Wolfgang und Prinzessin Sabine (Pape) haben am Sonntag ihre Regentschaft angetreten.

Prinz Wolfgang und Prinzessin Sabine (Pape) haben am Sonntag ihre Regentschaft angetreten.

Foto: Hüskes

Willich. Eher ungewöhnlich, dass ein Prinzenpaar am dritten Adventssonntag proklamiert wird. Aber einen Tag vor dem ursprünglichen Termin vor vier Wochen war die Mutter des neuen Karnevalsprinzen Wolfgang Pape verstorben. Und seine Vorgängerin Andrea („Hasi“) Hasenbeck musste das Bett hüten. Die war am Sonntag topfit. Und schon ein wenig erleichtert, dass ihre Regentschaft zu Ende ist.

„Es war eine sehr schöne Zeit, wir haben viel gelacht und viel erlebt, viele neue Bekanntschaften gemacht“, sagte die 44-Jährige rückblickend. Wie lang der Zeitraum war, sehe man daran, dass viel passiert sei: „Meine Ministerin Stefanie Wilms hat geheiratet und ist Mutter geworden.“

Die fünf Monate alte Linnea war am Sonntag mit dabei im Saal der Gaststätte Krücken, wo kaum ein freier Platz war. Alle Karnevalsvereine aus dem gesamten Stadtgebiet waren vertreten, selbstverständlich trat die Prinzengarde auf und Frieder Nöhles vom Festausschuss Willicher Karneval führte durch das Programm. „Sie hat eine ganz tolle Session mit ihrem Ministerpaar gehabt und viel Spaß und Frohsinn in die Säle getragen in Willich, aber auch in anderen Städten“, sagte Nöhles.

Bürgermeister Josef Heyes bekam zwei weiße Handschuhe überreicht, mit denen er der Prinzessin die Insignien der närrischen Macht abnahm. Während dies geschah, traf das neue Prinzenpaar der Stadt ein, Sabine und Wolfgang Pape von der Karnevalsgesellschaft „Edelweiß“. Als Minister werden sie von den Töchtern Stefanie Klein (30) und Kerstin Pape (26) unterstützt, Sohn Holger (32) übernimmt die Rolle des Chauffeurs.

Das neue Prinzenpaar strahlte um die Wette. Das dürfte auch daran gelegen haben, dass Sabine Pape am Sonntag ihren 55. Geburtstag feierte. In seine launige Rede hatte Wolfgang Pape (60) Fragmente in Kölner Mundart verwoben, die er Kölschen Liedern entnommen hatte. Der Bruder der Prinzessin, Andreas Pentziok, ist Tambourmajor des Bundesspielmannszuges „Treu zu Osterath“, der im Rahmen der Proklamation aufspielen sollte.

Manfred und Uschi Türk hatten als ehemaliges Stadtprinzenpaar ihren Kurzurlaub in Bad Neuenahr vorzeitig beendet, um bei der Proklamation dabei sein zu können. „Die Türks hatten uns damals in die KG Edelweiß geholt — im Gegenzug sind sie wieder in die SPD eingetreten“, sagte Wolfgang Pape. Das war vor 15 Jahren. rudi