Ein Prost aufs Trinkergässchen

Ein neuer Straßenname ist in Anrath aufgetaucht. Und für Tönisvorst gibt’s auch eine Liste mit Vorschlägen.

<strong>Willich/Tönisvorst. Der Anrather Uli Winkler ist verwirrt. Da entdeckte er doch bei einem Spaziergang durch seinen Heimatort, dass von der Straße Am Josefsplatz das Trinkergässchen abzweigt. "Weder auf der Internetseite der Stadt noch auf einem Stadtplan finde ich diese Straße", wundert er sich. Und: Bei ungewöhnlichen Namen habe die Verwaltung normalerweise eine zusätzliche Erklärung angebracht. Auch die gibt es nicht. "Leider sind mir auch weder ein Herr noch eine Dame mit diesem Nachnamen bekannt", so Winkler. Und die Bebauung der Sackgasse lasse auch keinen Schluss zu, ob es sich um besonders trinkfeste Bürger handelt. Weshalb sich Herr Winkler jetzt Hilfe suchend an den Stadtflüsterer und sein "unerschöpfliches Archiv" wendet. Der Flüsterer hat schon mal geblättert, aber bislang noch nichts gefunden. Aus lauter Frust hat er schon ein Schnäpschen getrunken. Prost!

Abkürzung funktioniert nicht

Es geht nicht. Nicht mehr. Wer aus Richtung St. Tönis oder von der Tankstelle Markant aus kommend in der Vergangenheit zu Real unterwegs war, konnte an der Kreuzung Düsseldorfer-/Vorster Straße Richtung Vorst abbiegen und über den Plus-Parkplatz zu den anderen Geschäften an der Ringseite fahren. Diese Möglichkeit ist nun verbaut. Poller verhindern die Durchfahrt, außerdem steht ein Zaun dort. Schade finden das offenbar einige Fahrer. Denn immer wieder werden Autos beobachtet, die sich drehen und den regulären Weg nehmen.

"Da fängt man sich ganz schnell eine Knolle." Erich Rauthe aus Willich spricht von den zehn Parkplätzen auf dem Markt, zwischen Erren und Kirche. Dort darf man zwar sein Auto abstellen (irgendwie logisch, oder?), aber man muss eine Parkscheibe reinlegen. Das wiederum erfährt man nur, wenn man ein entsprechendes Schild beachtet, das an der Peterstraße steht, ein Stückchen weg also. Woher weiß Herr Rauthe das? Er hat sich dort auch einmal eine Knolle eingefangen und eine Politesse danach gefragt.

Am St. Bernhard-Gymnasium wird weiter in der Straße gebuddelt. Darüber hat die WZ am Samstag berichtet. Verschwiegen hat sie ihren Lesern den Originalton der Stadtverwaltung: "Von dort aus im hinteren Bereich nach links verschwenkend auf den asphaltierten Weg am Gymnasium vorbei ortseinwärts, bis der Weg wieder auf den dauerhaft vorhandenen Geh- und Radweg mündet (etwa in Höhe Albert-Oetker-Straße 107/109). Für die Gegenrichtung gilt dies sinngemäß." Nun alles klar? Wenn nicht, versuchen Sie es doch einmal mit einem Fernstudium als Verwaltungsfachwirt.

Bald ist Hans-Joachim Zielke (Foto rechts) der Neue in St. Tönis. Mittendrin und verantwortlich für den neuen Supermarkt an der Parkpalette. Der Rewe-Mann freut sich auf die neue Aufgabe an alter Wirkungsstätte. Denn Zielke kehrt in St. Tönis zu den Wurzeln seiner beruflichen Ausbildung zurück. Der Mann hat - und das ist pikant - bei Wirichs gelernt. Nun kommt der Lehrling von einst als starker Konkurrent zurück. Und der 47-Jährige weiß aus Erfahrung: "Die St. Töniser sind nicht einfach. Man muss sie überzeugen." 30 neue Mitarbeiter sucht der Mann übrigens ab diesem Monat. "Kein einziger Arbeitsplatz ist bisher für den Markt vergeben - außer meiner."

Werner Lessenich kennt sich (Neben-)Berufs wegen gut mit Straßennamen aus. Der St. Töniser ist Zweiter Vorsitzender des Heimatbundes und zuständig dafür, dass die Namen des Ortes samt Erläuterung auf der Homepage des Vereins auftauchen. Was sich Lessenich nun überlegt hat, ist nicht von der Hand zu weisen: "Ich warte noch darauf, dass es in der Apfelstadt bald einen Apfelweg, eine Apfelstraße und - noch schöner - eine Apfelallee gibt. Getreu nach dem alten Pfadfinderlied: "Rechts ’ne Pappel, links ’ne Pappel und mittendrin ein Pferdeappel." Schicke Idee!

Dreist kommt weiter und schont die Geldbörse. Allerdings auf Kosten anderer Leute. Wie unverschämt Bürger sein können, mussten in der letzten Zeit einige Gärtner in der Schrebergartenanlage an der Kleinkollenburg Straße in Anrath feststellen. Apfelbäume mit Ästen in Zaunnähe wurden von Passanten leer gepflückt. Die kamen per Fahrrad und hatten direkt auf dem Gepäckträger einen Karton für den Abtransport dabei. Auf frischer Tat ertappt, ergriffen die Langfinger per Rad die Flucht.

Plattfuß garantiert: Wer mit dem Fahrrad an den Glascontainern an der Schottelstraße in Anrath, schräg gegenüber der Aral Tankstelle Knauf, vorbeifährt, der kann sich über Glasscherben in Mengen freuen. Diese Container scheinen besonders schwierige Einfülllöcher zu haben, die schlecht zu treffen sind. Anders lässt sich der Scherbenboden dort nicht erklären.