Vorst: Ein Großteil der Kunden kommt immer wieder

In einer Serie stellt die WZ kleine Unternehmen und ihre Philosophie vor. Heute: Gretes Lädchen in Vorst.

Vorst. "Bei mir geht niemand mit etwas raus, was nicht sitzt. Ich bin ehrlich und sage meinen Kundinnen, wenn’s nicht passt", sagt Grete Bonten bestimmt. Das ist keine Floskel, sondern eine Tatsache, wie viele Kunden von Gretes Lädchen an der Süchtelner Straße 41 in Vorst bestätigen. Inhaberin Bonten ist für ihre Ehrlichkeit bekannt.

Seit nunmehr 28 Jahren führt die heute 61-jährige Vorsterin ihr Geschäft für Damenmode gegen alle Modenketten und Konkurrenz aus den umliegenden Städten. Es ist aber nicht allein ihre herzliche und ehrliche Art, die die Kunden gerne wiederkommen lässt. Es ist auch das breit gefächerte Sortiment und die gemütliche Atmosphäre, in der die Kundin in aller Ruhe gucken und anprobieren kann. "Ich hatte ja schon einmal überlegt, alles in weiß zu machen. Aber das würde nicht passen", meint Bonten.

Dazu gehört der goldene Bilderrahmen, an dem Blusen hängen genauso wie die Regale mit den Steinen und die alte Kasse auf dem Tresen. Dass sich in dem gerade 36 Quadratmeter großen Ladenlokal ein riesiges Sortiment verbirgt, verrät allein der Blick ins Schaufenster nicht. In Gretes Lädchen findet die Kundin Jeans, Designerstücke und ausgefallene Mode. Das Jugendliche überwiegt.

Ein weiterer Vorteil, der für das Vorster Geschäft spricht, wird groß auf einem Plakatständer angekündigt. Auf knallorangem Hintergrund ist hier zu lesen: Größe 36 bis 52. "Viele, die hier vorbeifahren, sehen das Schild, halten an, kommen rein und kommen wieder", verrät Bonten. Ihre Klientel setzt sich so zum größten Teil aus Stammkunden zusammen.

Dabei sind es nicht nur die Vorster, die das Geschäft zu schätzen wissen. Gut die Hälfte der Kunden kommt von auswärts. "Als das Ladenlokal damals frei wurde und ich mich selbstständig machen wollte, dachte ich zuerst, was für eine Gegend. In so einem kleinen Ort an der Hauptstraße ein Geschäft aufzumachen, erschien mir zuerst abwegig", erinnert sich Bonten. Und doch wagte sie den Schritt. Selbst als sie zwischendurch für drei Jahre nach Grefrath zog, behielt sie ihr Ladenlokal. "Ich pendelte, was mit Kindern ganz schön anstrengend war. Ab nach Grefrath in der Mittagspause, kochen, danach wieder nach Vorst."

Als die Wohnung direkt über dem Laden frei wurde, zögerte die gebürtige Krefelderin nicht lange und zog ein. "Jetzt kann ich zwischendurch kochen. Ich brauche nur eine Etage höher zu gehen", lacht Bonten. Sie sei total zufrieden und könnte sich heute gar nicht vorstellen, ihr Geschäft im Vorster Ortskern zu betreiben. Die Randlage, die sie zu Beginn etwas abgeschreckt hatte, entpuppte sich für sie als ideal. Sie kann sich ein Leben ohne Gretes Lädchen nur sehr schwer vorstellen. Ans Aufhören denkt sie daher noch nicht.

Geöffnet hat Gretes Lädchen an der Süchtelner Straße 41 in Vorst dienstags bis freitags von 8 bis 13 Uhr und von 15 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr. Montags ist Ruhetag.