Willich: Baggerloch - Hilfe gegen drohenden Kiesabbau

SPD-Politiker informierten sich über die Willicher Bedenken.

<strong>Willich. Das große Flügelschlagen blieb aus, dennoch wurde mit harten Bandagen gearbeitet: Die Willicher SPD hatte ihre Regionalratsmitglieder Gunhild Sartingen und Manfred Altehage in die Gaststätte Krücken eingeladen. Man wollte die beiden über die Gründe zu informieren, warum die Willicher sich gegen eine erneute Ausweisung der Auskiesungsfläche im neuen Gebietsentwicklungsplan wehren.

"Wir wollen von Ihnen hören, warum Sie das ablehnen", erklärte Sartingen, die SPD-Fraktionsvorsitzende im Regionalrat. Rund 80 Bürger aus den Wohngebieten im Norden und der Alperheide waren gekommen.

Stellvertretend erklärte Gerd Schulten, Geschäftsführer des Bürgervereins Willich-Nord, die Situation. Gegen die Ausweisung als Auskiesungsfläche spreche die unmittelbare Nachbarschaft zu den Wohngebieten auf der Alperheide, die in den vergangenen Jahren noch gewachsen sind.

Für die Stadt sprach die Technische Beigeordnete Martina Stall eine klare Sprache und griff die Bezirksregierung massiv an: Es sei unverständlich, warum die Flächenausweisung, die 1998 durch den Bürgerprotest verhindert worden sei, jetzt wieder in den Gebietsentwicklungsplan aufgenommen werden solle: "Da fragt man sich doch, ob die sie noch alle auf der Leiste haben", so Stall.

Bagger-Risiko Selbst wenn die Fläche auf der Willicher Heide lediglich als "Vorratsfläche" ausgewiesen wird, besteht ein großes Risiko, dass dort gebaggert wird: Für die Gesamtfläche ist noch ein weiteres Genehmigungsverfahren notwendig, bei dem es auch Klagemöglichkeiten für die Bürger gibt.

Salami-Taktik Bei Teilflächen bis zu einer bestimmten Größe reicht ein vereinfachtes Verfahren - und dann würde über eine Salami-Taktik doch das Ziel der Kies-Industrie erreicht, befürchten die Bürger.

Alternative Zur Diskussion steht in NRW derzeit noch eine Alternative: Es gibt Untersuchungen, ob unterhalb der Braunkohleschichten baufähiger Kies in ausreichender Menge liegt, so dass keine zusätzlichen Löcher in die Landschaft gebuddelt werden müssen. Darauf setzt Manfred Altehage, der Mitglied im Planungsausschuss des Regierungsbezirks Düsseldorf ist, große Hoffnungen.

Weitere Termine Im Januar 2008 gibt es eine Erörterung zum Gebietsentwicklungsplan, im März tagt in Düsseldorf der Planungsausschuss und im April soll der Regionalrat über den Gebietsentwicklungsplan entscheiden.