Ein Weltreisender auf dem Skateboard

Freundschaft und Fußball haben Daniel Leckie von Neuseeland nach Neersen gebracht.

Neersen. Daniel Leckie ist einer, der auffällt. Zum Gespräch mit der WZ am Schloss Neersen fährt der 18-jährige Neuseeländer in knallroten Hosen und blauen Schuhen auf einem Skateboard vor.

Seit einigen Tagen wohnt er bei der Neersener Familie Tobschall. Der Kontakt kam durch Tochter Kati zustande. Während ihres Austauschjahres in seiner Heimatstadt Nelson schlossen Daniel und die Neersenerin Freundschaft.

Seitdem verbindet ihn nicht nur die persönliche Bindung mit Willich und dem Niederrhein, sondern auch die gemeinsame Leidenschaft für die Borussia. „Ich bin seit 2009 Borussia-Fan“, sagt der 18-Jährige auf Deutsch mit breitem Akzent und stimmt spontan die „Elf vom Niederrhein“ an.

Dass ihn seine Reisen nach dem Schulabschluss nach Deutschland führen würde, war schnell klar. „Ich habe viele Freunde in Deutschland“, sagt er. „Und was ich von der deutschen Kultur gesehen habe, hat mich sehr interessiert.“

Seit einem halben Jahr ist Daniel unterwegs — sein Bild von den Deutschen steht bereits fest: „Die Deutschen sind sehr gastfreundlich“, sagt er. „Ich mag es, wie sie arbeiten und wie alles organisiert ist. In Neuseeland ist das alles etwas lockerer.“

Ein Jahr kann Daniel Leckie mit seinem Arbeitsvisum in Deutschland bleiben. Derzeit ist er auf Jobsuche. „Ich habe in Neuseeland schon im Hotel gearbeitet und als Hilfslehrer an einer Schule“, sagt er.

Seine Gastgeber unterstützen ihn. „Tobschalls sind so hilfsbereit, das ist überwältigend“, sagt er begeistert. Erst am Mittwoch haben sie ihn mit Bürgermeister Josef Heyes bekannt gemacht. „Er will mir etwas bei der Jobsuche helfen“, freut sich Daniel.

Aber die Arbeit soll nicht alles sein. „Ich will das Beste aus meiner Zeit hier machen“, sagt er. Unabhängiger werden, ein eigenes Leben leben, die Welt sehen — Daniel lebt gerade den Traum vieler junger Erwachsener.

Willich soll der Ausgangspunkt werden, von dem aus er Arbeit sucht und zu Reisen in die Nachbarländer, etwa zu Verwandten in den Niederlanden, aufbricht. Und wenn er lange genug bleiben kann, will er auch noch die närrische Jahreszeit kennenlernen. „Ich bin schon sehr neugierig auf den Karneval“, sagt er.

Seine Pläne für die weitere Zukunft hat sich der junge Weltreisende auch schon zurechtgelegt — locker, auf die neuseeländische Art. „Ich möchte später einmal Naturwissenschaften unterrichten“, sagt Daniel. Bis es so weit ist, hat er noch viel Zeit, seine neue Heimat zu erkunden — auf dem Skateboard.