Fairer Handel wird in Willich großgeschrieben

Die Stadt und die Leonardo-da-Vinci-Schule wurden mit Fairtrade-Siegeln ausgezeichnet.

Foto: Kurt Lübke

Willich. Weltweit gibt es in 30 Ländern mehr als 2000 Städte mit dem Titel „Fairtrade-Town“ — jetzt reiht sich Willich ein. Sie ist nach Viersen die zweite Stadt im Kreis.

„Fairer Handel: Diese Idee setzt in Willich schon länger enorme Kräfte frei. Hier ist ein geballtes Engagement für den fairen Handel vorzufinden. Ich bin sehr beeindruckt“, sagte die eigens zur Überreichung der Urkunden angereiste Fairtrade-Referentin Gisela Welbers. Bürgermeister Josef Heyes erinnerte daran, dass über die Leprahilfe schon vor 30 Jahren die ersten fair gehandelten Produkte in Willich zu erwerben waren.

Der Weg zum aktuellen Siegel wurde vor zwei Jahren mit einem Ratsbeschluss auf den Weg gebracht. Mit elf Geschäften, die entsprechende Produkte verkaufen, und sechs Gastronomen, die auf fair gehandelte Waren zurückgreifen, sowie nicht zuletzt dem Beschluss, bei dienstlichen Veranstaltungen fair gehandelte Getränke anzubieten, hat Willich die Kriterien erfüllt. Auf den Lorbeeren ausruhen, ist aber nicht angesagt: Alle zwei Jahre erfolgt eine Überprüfung.

„Wir wollen an einem Ausbau arbeiten, die Gastronomie verstärkt einbinden und auch Blumenläden überzeugen, Produkte aus diesem Handel anzubieten. Dafür werden wir werben und Klinken putzen gehen“, sagte Charly Hübner vom Geschäftsbereich Stadtplanung. Dazu gehört auch die weitere enge Zusammenarbeit mit der Leonardo-da-Vinci Gesamtschule, denn die darf sich ab sofort Fairtrade-School nennen. Sie ist die erste Schule im Kreis Viersen, die diese Auszeichnung erhält.

Im Rahmen der Feierstunde mit Musik, Theater und Podiumsgespräch in der Aula der Gesamtschule konnte Welbers nicht nur Urkunde und Plakette an die Stadt, sondern auch an die Schule überreichen. „Wir haben an unserer Schule mit einer kleinen Schülergruppe angefangen. Das Ganze hat dank des Engagements von Jessica Faber und Christina Rock sowie unserer Schüler immer größere Kreise gezogen“, berichtete Schulleiter Eduardo Träger. Im Hauswirtschaftsunterricht kommen fair gehandelte Produkte zum Einsatz, der Kiosk verkauft entsprechende Waren, es gibt T-Shirts, deren Baumwolle aus fairem Handel stammt, und in Zukunft sollen bei Ehrungen fair gehandelte Blumen überreicht werden. Welbers sagte, dass die Kriterien mehr als erfüllt seien.