Fressen nur auf Kommando

In der Begegnungsstätte für Mensch und Tier zeigten Hunde, was sie gelernt haben.

Schiefbahn. Die französische Bulldogge Jamie rennt um einen abgesteckten Kreis, passiert einen Tunnel und springt durch Ringe und über Hürden. Dabei befolgt der Hund aufmerksam die Befehle seines Frauchens, das im Inneren des Kreises steht. Dieses Longieren des Hundes war nur eine der vielen Vorführungen am Tag des Hundes. Nicole Breloer öffnete ihre „Begegnungsstätte für Mensch und Tier“ für Besucher.

Viele Gäste besuchten das Gelände — und auch an Hunden fehlte es nicht. Die Teams führten verschiedene Programme vor: Menschensuche, Arbeit mit einem Dummy oder Dog Dancing. „Wir zeigen Training für Welpen wie Fortgeschrittene und bieten Freies Spiel für die Hunde an“, erläuterte Nicole Breloer.

Beim Freien Training präsentierten Hund und Herrchen unter Leitung von Nicole Breloer Alltagsübungen. So durften die vierbeinigen Schüler erst auf Befehl aus dem vor ihnen stehenden Futternapf fressen. Keine leichte Übung. Insbesondere den Jungtieren fiel dies nicht leicht. Doch während den Welpen noch der ein oder andere Patzer passierte, waren die älteren Tiere tadellos diszipliniert. Nicole Breloer erklärte: „Die Hundeerziehung erfordert Geduld und Konsequenz, jedoch keine Härte.“ Doch die Arbeit lohne sich: „Hunde sind eine Bereicherung für den Menschen, echte Familienmitglieder, ehrlich — und sie halten fit.“

An den Ständen in der Zelthalle gab es Leinen, Geschirre und anderes Zubehör. Die „Tierarzt-Sprechstunde“ mit Dr. Jean-Michel Muller und seinem Team war gut besucht und auch der Tierschutzverein Willich/Neuss war vertreten. „Neben der Arbeit mit heimatlosen Katzen und Hunden aus der Umgebung unterstützen wir Tierheime in der Slowakei, Griechenland und Polen“, sagte Dorota Hannak vom Tierschutzverein. Dort helfen sie, die Situation in den Tierheimen zu verbessern, geben Spenden weiter und vermitteln dort lebende Hunde nach Deutschland. „Insgesamt vermitteln wir jährlich etwa 80 Hunde“, so Hannak.

Ilona Bode und Dana Unland vom Deutschen Ausbildungsverband für Therapie-Behindertenbegleithunde informierten über ihre Arbeit. „Der Hund unterstützt einen Therapeuten bei der Arbeit, beispielsweise in Schulen mit behinderten Kindern oder im Krankenhaus“, sagte Bode. Er absolviert die gleiche Grundausbildung wie ein Behindertenbegleithund.

Später wird er dann seiner Aufgabe entsprechend trainiert und lernt, mit Stresssituationen umzugehen. „Wir müssen aber auch den Hund schützen und erkennen, wann es ihm zu viel wird“, so Bode.