Handwerkermarkt: Qualität – keine Socken

Das Wetter stimmte, die Besucher kamen in Scharen.

<strong>St. Tönis. Die Temperaturen beim ersten St. Töniser Handwerkermarkt sind hochsommerlich. Nicht gerade das richtige Wetter, um Heizungen zu verkaufen. "Aber Photovoltaik-Anlagen", sagt Installateursmeister Frank Theunissen mit Blick zum Himmel. Damit hätte man die Möglichkeit, den erzeugten Strom ins Netz einzuspeisen. Am Samstag kamen vor allem Kinder, die bei der vom Werbering organisierten Schnitzel-Jagd Stempel vieler Aussteller auf einem Zettel zusammentragen mussten. Auch bei Bernhard Siebenlist mit seinem Glasschmelzofen ist noch nicht viel los. "Zu warm. Vielleicht können die Organisatoren mal darüber nachdenken, den Markt länger in den Abend hinein offen zu halten. Bei Dachdecker Paul Tellers sind zwei Jungen eifrig dabei, einen Nagel in einen Balken zu treiben. Unter den kritischen Augen der Marktbesucher verwandelt Klaus Büskens Marzipan-Kugeln in zarte Rosenblüten. "Schade, dass man davon so dick wird", lehnt eine Frau die kostenlos angebotene Nascherei ab. "Mein Mann und ich essen täglich von diesen Dingen", hält Rita Büskens dagegen, "und wir sind überhaupt nicht dick."Paul Küppers mit seinen Steinfiguren ist zufrieden mit dem Markt. "Wir haben einen guten Platz und der Markt wird gut angenommen." Auch Frank Weckauf vom Nachbarstand mit Dekoartikeln ist zufrieden. "Endlich mal nicht so ramschig, keine Socken, keine Werkzeuge für einen Euro." Gegenüber, an der Einmündung der Rue de Sees auf die Krefelder Straße, als schicker Hingucker, die Airport Bar. Unter großen Sonnensegeln werden Cocktails serviert. "Guter Markt, hochwertiges Angebot", urteilt auch Torsten von der Burg. Dabei hat er nicht einmal seine Minikühlschränke verkauft. Das Schalterprogramm, das Elektriker-Meister Michael Gerarts auf seinem Tischchen zeigt, unterscheidet sich deutlich vom Herkömmlichen. Quadratische Abdeckplatten, in edlen Materialen, mattiertem Glas oder schwarzem, darauf silberne oder graue, ebenfalls quadratische Kippschalter. Sie seien das Tüpfelchen auf dem i einer modernen Inneneinrichtung. Daneben ein paar Sicherungen in Bakelithalterungen, befestigt auf einer Marmorplatte. "Die war bis vor einem Jahr in einer Krefelder Gaststätte in Benutzung", erklärt er. Und lobt: "Dieser Markt wird von einem wirklich interessierten Publikum angenommen."

Bilanz des Marktes

Zuspruch: Das Publikum nahm den Markt gerne an, kam in Scharen.

Beschicker: Die teilnehmenden Handwerker zeigten sich durch die Bank zufrieden und wünschten sich eine Fortsetzung

Spannbreite: Die Palette der Aussteller reichte vom Solaranlagen-Einbauer bis zum Bäcker.

Was fehlte? Eigentlich war fast alles vertreten, man könnte sich aber z.B. einen traditionellen Schmied noch vorstellen.