Kein DSL fürs Tenniscenter

Die Telekom versucht seit zwei Monaten erfolglos, einen Anschluss zu ermöglichen.

St. Tönis. Sie haben es sich so einfach vorgestellt — und wurden enttäuscht. Oliver und Angela Mours betreiben das Tenniscenter Lohrheide in St. Tönis und wollten einen innovativen Schritt nach vorne gehen. Zum einen, um den Kunden mehr Komfort zu bieten, zum anderen, um eine Gewinnsteigerung zu erzielen.

Das Ehepaar hat also einen Programmierer beauftragt, damit er eine Internetseite erstellt, über die Kunden von zu Hause aus einen Tennisplatz buchen können. Dafür braucht das Tenniscenter einen DSL-Anschluss, sonst können die Kunden zwar buchen, aber die Mitarbeiter können nicht auf den Terminplan zugreifen.

Und genau da hakt es — die Telekom versucht seit zwei Monaten einen Anschluss herzustellen. „Es ist so nervig, das Programm haben wir bereits beauftragt und bei unseren Kunden beworben, wir konnten ja nicht ahnen, dass es solche Probleme gibt“, sagt Angela Mours.

Für das Programm hat das Paar 500 Euro gezahlt. „Wir können das nur schätzen, aber bisher haben wir etwa 1000 Euro Gewinn eingebüßt“, sagt Angela Mours. Da die Kunden bereits informiert waren, hat das Ehepaar Mours die Homepage dann doch schon freigeschaltet — auch ohne DSL.

Das führt allerdings zu sehr viel mehr Arbeit. „Wenn Kunden hier persönlich buchen, dann rufen mich die Mitarbeiter an und ich muss es dann von Zuhause aus oder übers Handy in das Programm eintragen. Und ich muss schauen, wer sich im Netz einträgt und das wiederum an die Mitarbeiter weitergeben, damit es keine Doppelbuchungen gibt.“

Ende September hat das Paar den Vertrag mit der Telekom abgeschlossen. „Seitdem werden wir vertröstet“, sagt Angela Mours. In dieser Zeit bekamen sie und ihr Mann von dem Unternehmen immer wieder Post. Unter den Briefen steht „voraussichtliche Fertigstellung“.

Das Problem ist wohl, dass es keine freie DSL-Leitung gibt. Deshalb sei die Telekom auf der Suche nach einem Knotenpunkt, so hat es zumindest Angela Mours verstanden. Das nun immer mal wieder ein Unternehmen anrückt und im Boden bohrt, bisher aber keine Erfolgsmeldung eingegangen ist, kann sie sich nicht erklären. „Man ist ja auch gefesselt an die Telekom.“

Der letzte Stand der Dinge ist, dass der Anschluss am 27. Januar fertig gestellt werden soll. „Da der Termin aber schon so oft verschoben wurde, glauben wir da jetzt auch nicht mehr dran“, sagt Angela Mours. Das Ehepaar wohnt direkt neben dem Tenniscenter und hat dort keine Probleme mit der Internetleitung.

Was das Ehepaar richtig ärgert, ist, dass sich bei der Telekom niemand für sie zuständig fühlt. „Wenn wir die Hotline anrufen, werden wir von einer Abteilung zur nächsten weitergeleitet, damit man uns dann sagt, dass man uns nicht helfen kann“, so Angela Mours.

Es stört sie auch die fehlende Kommunikation des Unternehmens: „Wenn wir nicht hier wohnen würden, hätten wir gar nicht bemerkt, dass hier Grabungen stattgefunden haben.“ Mitarbeiter hat sie angesprochen, um zu erfahren, was eigentlich gerade passiert. „Wir wüssten sonst gar nicht, wo das Problem liegt, weil wir keinen Ansprechpartner haben. Immer heißt es nur, die Technikabteilung kümmere sich, und im Endeffekt tut sich gar nichts.“

Eine Telekom-Sprecherin sagt dazu: „Um den DSL-Anschluss für das Tenniscenter herzustellen, müssen wir eine Leitungserweiterung vornehmen. Hierfür sind auch Tiefbauarbeiten erforderlich. Diese konnten bislang noch nicht umgesetzt werden. Wenn die Wetterbedingungen es zulassen, soll die Leitung im Januar gelegt werden.“

Eine Begründung für die Verzögerung wird nicht genannt, ebenso wenig wie eine Zusage zur Fertigstellung des Auftrags. Das Ehepaar Mours kann nun nur abwarten und hoffen, dass es diesmal klappt.