Kraftwerk und das neue DDL-Netz
Von Firmen, die nicht antworten und anderen, die Geld haben wollen.
Willich/Tönisvorst. Immer wieder war an dieser Stelle in den letzten Wochen die Rede von Menschen oder Firmen, die sich — trotz Rückfrage — einfach nicht melden. In diese Reihe haben sich auch die Niederrheinwerke Viersen eingereiht. Auf die einfache Frage, wie viele Kunden von Teldafax es in Tönisvorst gab, wartet die Redaktion nun schon fast zwei Wochen auf Antwort. In Willich ging das bei den Stadtwerken ganz schnell und unproblematisch — nämlich innerhalb von Stunden.
Wir bleiben noch einen Moment bei der Firma Teldafax. Deren Insolvenzverwalter hatte doch tausende Kunden angeschrieben und Forderungen gestellt. Man dürfe nicht einfach Forderungen und offene Posten gegeneinander aufrechnen, hatte der wackere Insolvenzverwalter, ein Rechtsanwalts-Büro aus Düsseldorf, in der WZ erzählt. Und: Die Kunden hätten schließlich unterschrieben, dass eine Teldafax-Firma Forderungen an andere Unternehmen innerhalb der Gruppe abtreten konnte. Jetzt hat ein Kunde aus Willich dem Inkasso-Unternehmen geantwortet: Er habe die Forderung der Firma Teldafax an ein eigenes Unternehmen abgetreten. Er persönlich habe er nun nichts mehr mit irgendwelchen Forderungen zu schaffen. Der Insolvenzverwalter solle sich an dieses Unternehmen wenden.
Über eine Marterstrecke für Fahrräder klagt Christian Beckers aus St. Tönis und meint damit den Zustand des Fahrradweges von St. Tönis nach Krefeld entlang der Krefelder-/St. Töniser Straße. Vor allem auf Krefelder Stadtgebiet, etwa ab Höhe des Obsthofs Oberbenrad sieht dessen Fahrbahn wirklich abenteuerlich aus. Die Schlaglöcher wurden mit Lehm aufgefüllt. Bei nasser Witterung sei es schon fast eine Herausforderung, dort zu fahren, findet Beckers.
Ein neues Datennetz gibt es in Tönisvorst. Jedenfalls wenn man einem — zugegebenen älteren Mitglied — des Stadtrates glaubt. Dieses hatte nämlich seinen nagelneuen Tablet-PC angeworfen und wartete nun auf eine drahtlose Verbindung. „Kütt dat jetzt duur de Loof?“ (Kommt das durch die Luft?) wollte er wissen. Womit auch schon der Name für das neue Netz geboren war: DDL — duur de Loof.
Noch nicht ganz rund läuft es im übrigen bei den Sitzungen der politischen Ausschüsse in Tönisvorst mit den neuen Tablet-PCs. Damit es zumindest zu Beginn einer Ratssitzung keine größeren Probleme gibt, kümmert sich EDV-Fachmann Tim Tüffers und beantwortet gleich Fragen der Handhabung. Was die Ratsvertreter mit sehr viel Wohlwollen zur Kenntnis nahmen.
Jaja, die Autofahrer. Es wird gerast und dabei sind Ellenbögen wohl immer wichtiger. Darüber berichtet Heinz-Joachim Lichtenberg aus der Steinheide bei St. Tönis. „Gestern hat mir ein schneller Radfahrer auf der St. Töniser Straße in Krefeld Schläge angedroht, weil er sich durch die Autofahrer gestört fühlte“, berichtet der 77-Jährige. Sogar in Spanien werde zivilisierter gefahren als hierzulande. Möglicherweise hat das mit der Stadt zu tun, in der der Mann unterwegs war. „In Düsseldorf werden die Ampeln grün, wenn man näher kommt — in Krefeld rot.“ Eine Lösung hat Herr Lichtenberg parat: mehr Geschwindigkeitskontrollen.
Einen Geschwindigkeitsrekord der ganz anderen Art hat die St. Töniser Kolpingsfamilie aufgestellt. Da hatte sie doch ihren Weihnachtsbaumverkauf beworben — und die Menschen hatten ihr die sprichwörtliche Bude eingerannt. Selbst aus Kempen waren sie gekommen, um die Bäume zu kaufen. Ruckzuck waren die ersten 100 weg, die Familie musste nachkaufen. „Super gelaufen“, sagt der 2. Vorsitzende, Rolf Giesen.
Zwar ist das Fest vorbei, aber einen guten Vorsatz sollte man dennoch mitnehmen, das passt ja auch zum Jahreswechsel. Womit folgende hämische Bemerkung ein für allemal tabu wäre: „Was gönnen die St. Töniser den Vorstern?“ Antwort: „einen Fernmeldeturm und eine Schweinemast.“ So geht’s nicht mehr. Und verboten ist auch jede Neidbekundung von St. Tönisern wegen des Kunstrasenplatzes in Vorst.
Streit gab’s dagegen offenbar beim Aufsichtsrat des Antoniuszentrums. Da sollte eine neue Satzung verabschiedet werden. Die beinhaltete zum Beispiel, dass Ärzte an den Sitzungen teilnehmen können. Im Vorfeld hatte man — so war zu hören — Einigkeit erzielt. Bei der Sitzung scherten einige Aufsichtsratsmitglieder aus. Was erneut zu mühsamen Diskussionen führte. Dennoch setzte eine Mehrheit die Satzungänderung durch. Aber: Darüber muss nun die Gesellschafterversammlung entscheiden.
Belegte Brötchen oder Baguettes oder auch Salate wird man in Tönisvorst weiter bekommen. Bäcker und andere werden diese wie gehabt für ihre Kunden zubereiten. Nicht mehr gibt es solche Sandwiches und Salate bei Subway auf dem Parkplatz an den Höhenhöfen. Seit letztem Mittwoch sind die Pforten des Ladens geschlossen. Der Grund bleibt unklar. Inventar und die meisten Schilder waren aber schon am Tag nach der Schließung fast vollständig entfernt. Nur das Firmengrün erinnert Auswärtige daran, dass man dort einmal Sandwiches und Salate bekam.
Der alte Motor des Blockheizkraftwerks (BHKW) war zwar nicht defekt, aber auch nicht wirklich rentabel. Deshalb entschloss sich Carsten Knodt, Geschäftsführer des gleichnamigen Gemüsebau-Betriebes am Unterschelthof in St. Tönis, zu einem Austausch: „Vorher war da ein Motor drin, der mit Pflanzenöl lief. Jetzt haben wir einen einbauen lassen, der mit Biogas betrieben wird.“ Dieser Gas-Motor sei nämlich längst nicht so wartungsintensiv wie der Öl-Motor: „Und das ist für uns dann natürlich wirtschaftlich sehr interessant.“ Das Blockheizkraftwerk wird bei Gemüsebau Knodt zum Heizen der Gewächshäuser genutzt, in denen Tomaten und Paprika gezogen werden.