Kein „Wünsch-dir-was-Abend“

Wahlkampf: Die CDU hat bei den Bürgern Vorschläge und Anregungen für einen Rahmenplan gesammelt.

Schiefbahn. Im Juni 2009 sind Kommunalwahlen. Die CDU erarbeitet dafür einen Rahmenplan, in dem Aussagen zu allen wichtigen Willicher Themen enthalten sein sollen. Das soll aber nicht im "Hinterzimmer" vorbereitet werden, betont Parteichef Uwe Schummer: Die Bürger sind gefragt. Bevor der Rahmenplan im Februar 2009 festgezurrt wird, hatten diese jetzt bei einer Versammlung im Niederheider Hof Gelegenheit, Ideen und Wünsche einzubringen. Rund zwei Drittel der Besucher waren allerdings CDU-Mitglieder.

Dass der Abend nicht zu einer Art "Wünsch-dir-was" wurde, hatte wohl auch mit den einleitenden Worten des stellvertretenden Parteivorsitzenden Paul Schrömbges zu tun. Der hatte klar gemacht, dass eine Neuverschuldung sozusagen als übergeordnetes Ziel nicht in Frage komme - also sei diszipliniert mit dem Geld umzugehen. In Zeiten, wo es keine Schlüsselzuweisungen vom Land mehr gibt, wo die Wirtschaft zu schwächeln beginnt, muss auch in Willich jeder Euro zweimal umgedreht werden.

Schrömbges verdeutlichte, dass im Bereich Schule und Kindertagesstätten kurz- bis mittelfristig enorme Investitionen auf die Stadt zukommen werden: "Durch die Schaffung von Kindergartenplätzen für unter Dreijährige wird es zu teuren Ausbaumaßnahmen kommen."

Ratsmitglied Bernd Sporckmann gab zu verstehen, dass für jede Schulform eine Ganztagsbetreuung angeboten werden müsse. Und im St. Bernhard-Gymnasium sei ein Renovierungsstau von 5,5 Millionen Euro abzuarbeiten. Die CDU regt außerdem eine zentrale Seniorenberatungsstelle an.

Jochen Kock war nicht als SPD-Politiker, sondern als Vorsitzender des Stadtsportverbandes gekommen. Von der Versammlung nahm er mit, dass Schiefbahn und Neersen nicht gleichzeitig mit Kunstrasenplätzen ausgestattet werden können. Und was ist mit der geplanten Mediothek? "Die ist im Augenblick nicht zu finanzieren. Wir lassen das Thema aber nicht aus den Augen", versprach Ralf-Hasso Sagner. Die Schulen und Kindergärten hätten Vorrang.

Zum Thema Verkehr verlangt die CDU, dass der "Eiserne Rhein" nur dann akzeptabel sei, wenn ein wirksamer Lärmschutz mit umgesetzt wird. Hans-Gerd Schulten, Vorsitzender des Bürgervereins Willich-Nord, bat, alles zu tun, um das Nachtflugverbot auf dem Düsseldorfer Flughafen aufrecht zu erhalten.

Johannes Bäumges erklärte, dass die Bezirksregierung künftig gegen eine Ausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten auf der "grünen Wiese" sei - gleichwohl müsse die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen möglich sein.

Andreas Herwarth machte deutlich, dass künftig vieles ausschließlich in Absprache mit den umliegenden Gemeinden möglich sei. Die CDU Willich liebäugelt unter anderem mit einem interkommunalen Gewerbegebiet am Flughafen Mönchengladbach.