Dem Austritt vorausgegangen war ein Bruch in der Partei: Eine Gruppe von neuen Mitgliedern um den Ex-Juso Jürgen Cox hatte sämtliche Vorstandsposten übernommen. Die "Alt-Grünen" sind dort nicht mehr vertreten (die WZ berichtete).

"Wir führen die Politik fort, mit der uns die Wähler beauftragt haben," betonte gestern Fraktionssprecherin Edith Furtmann. Die Fraktion sehe sich zu diesem "schmerzlichen Schritt" gezwungen, weil es ihr Ernst damit sei, auch im letzten Jahr der Wahlperiode engagierte und sachliche politische Arbeit zu tun.

Die neuen Vorstandssprecher Jürgen Cox und Elisabeth Schwarz haben sich aus Sicht der Fraktion im vergangenen halben Jahr nur auf die Mitgliedergewinnung beschränkt. "Zur inhaltlichen, politischen Arbeit haben sie nicht beigetragen. Interesse bestand zwar an einem Ratssitz bei der nächsten Kommunalwahl, aber nicht am politischen Tagesgeschäft."

Hinzu komme der zwischenmenschliche Umgang. In der Vergangenheit sei es bei den Grünen üblich gewesen, Probleme im Gespräch zu lösen. "Da dies mit dem neu gewählten Vorstand für uns nicht möglich zu sein scheint, haben wir uns zum Austritt aus der Partei entschlossen", so Peter Lindackers, Ratsmitglied und langjähriger Sprecher des Ortsverbandes.

Diesem Beispiel würden neun weitere Parteimitglieder folgen, so dass die in der letzten Zeit sprunghaft gestiegene Mitgliederzahl des Ortsverbandes wieder um 13 Mitglieder sinken werde.