Handwerk im Kreis Viersen und in Krefeld Maler- und Lackiererazubis wurden losgesprechen
Neersen · Die Auszubildenden Maler- und Lackierer im Kreis wurden in einer festlichen Feierstunde in den Gesellenstand erhoben. Einige von ihnen streben nun die Ausbildung zum Meister an.
(svs) Im festlichen Ambiente des Neersener Schlosses feierten die Maler- und Lackierer-Innungen Niederrhein Krefeld-Viersen und Rhein-Kreis Neuss den Nachwuchs während einer gemeinsamen Lossprechungsfeier. Die beiden Obermeister Aljoscha Lehmbrock (Krefeld-Viersen) und Thomas Nauen (Rhein-Kreis Neuss) erhoben die bisherigen Auszubildenden unter dem Jubel der Gäste offiziell in den Gesellenstand. 24 Maler- und Lackierer, darunter fünf Frauen, haben in den vergangenen drei Jahren in Fachbetrieben der Region den professionellen Umgang mit Pinsel, Farbe und Lack erlernt. Die Lehrlingswarte Stefanie Baumert, Günter Kother und Robert Kwasny überreichten ihnen die Gesellenbriefe.
Die beste Prüfung legte Angelina Mendicino ab. Mit ihrer Ausbildung im Maler- und Lackiererhandwerk hat die 23-Jährige zwei Talente zusammengebracht: „Ich male von klein auf total gerne, am liebsten mit Acryl auf Leinwand“, erzählt sie, „und zu Hause haben wir immer viel selbst gemacht.“ Bewusst entschied sie sich gegen ein Studium. „Mit einer handwerklichen Ausbildung habe ich mehr Möglichkeiten, und ich werde wohl immer einen Job finden“, sagt die Malerin und Lackiererin, die ihre Ausbildung beim Landschaftsverband Rheinland in Viersen absolviert hat. Was ist das Schöne an ihrem Beruf? Angelina Mendicino muss keine Sekunde überlegen: „Ich lieb’s. Es gibt so viele tolle Möglichkeiten, kreativ einen Raum und die Wände zu gestalten und die Optik zu verbessern.“ Ihr nächstes Ziel hat sie fest im Blick: Ende nächsten Jahres will sie den Meisterbrief in ihren Händen halten. Damit beherzigt sie, was Willichs Bürgermeister Christian Pakusch in seinem Grußwort dem Nachwuchs mit auf den Weg gab: „Die Gesellenprüfung ist der erste Schritt. Jetzt heißt es, die nächsten Wege zu gehen“, sagte Pakusch. Bei den seit zehn Monaten laufenden Sanierungsarbeiten am Neersener Schloss mache er die Erfahrung, „wie wichtig es ist, Handwerker zu bekommen“, erklärte er. An die Gesellinnen und Gesellen richtete Pakusch einen Wunsch: „Bitte bleiben Sie pragmatisch“, appellierte er. Das muss er Christian Ditzhaus nicht zweimal sagen: Mit 32 Jahren hat der Maler- und Lackierer jetzt seine Ausbildung abgeschlossen, nachdem er vor mehr als zehn Jahren die Lehre abgebrochen und danach als Helfer und Putzer gearbeitet hatte. „Ich mag die Vielfalt in unserem Handwerk, wir haben es mit ganz unterschiedlichen Untergründen und Farben zu tun. Und am Abend sieht man, was man geschafft hat“, sagt Ditzhaus. Hinzu kommt: „Es ist keine stupide Arbeit. Bei uns ist kein Tag wie der andere.“ Von seiner Ausbildungsfirma, dem Malerbetrieb Zimmermann in Grevenbroich, wurde er übernommen. „Ich fühle mich hier sehr wohl“, erklärt Ditzhaus.
Für Lehmbrock, den neuen Obermeister der Maler- und Lackiererinnung Niederrhein Krefeld-Viersen, war es die erste Lossprechung im Amt. „In unserem Handwerk kann man sehr viel erreichen und machen“, sagt der 30-Jährige, der derzeit eine zweijährige Fortbildung zum Restaurator absolviert. Das Maler- und Lackiererhandwerk sei bestens geeignet für junge Leute, „die gestalterisch aktiv sein wollen“, fügt er hinzu. Sein Tipp für Schülerinnen und Schüler, die vor der Berufswahl stehen: „Einfach ein Praktikum in einem Betrieb machen und das Metier kennenlernen.“ Gemeinsam mit Obermeister-Kollege Thomas Nauen wünschte er den jungen Kollegen alles Gute.