Kulturhalle: Vereine kämpfen

Es soll ein Dachverband gegründet werden, der sich unter anderem für einen neuen Veranstaltungsraum einsetzt.

Foto: Lübke, Kurt

Schiefbahn. Einig waren sich alle der 14 Vereinsvertreter: Dem Brauchtum dürfen nicht weiter Stolpersteine in den Weg gelegt werden in Form von Auflagen bei der Nutzung der Kulturhalle. Die Vereine wollen nun gemeinsam kämpfen.

In einem ersten Schritt soll ein Dachverband gegründet werden, der verstärkt und gezielt den Fortbestand der Gemeinschaften sicherstellt. Und der vielleicht auch über eine bessere Perspektive berät, so über den Bau einer kleinen Veranstaltungshalle in dem Stadtteil.

Manfred Hendricks, 1. Brudermeister der St. Sebastianus-Schützen, der mit weiteren Vorständlern zu der Gesprächsrunde eingeladen hatte, gab dem Dachverband auch den Namen: Schiefbahner Vereinsunion. Vereine, die noch mitmachen wollen, sollen sich bei Jürgen Baumanns melden, Telefon 02154/6636.

Von einer neuen Stadthalle in Alt-Willich versprach sich der Brudermeister für die Schiefbahner überhaupt nichts: „Kein Schiefbahner Verein wird dort seine kleineren Veranstaltungen durchführen.“

Rückenwind bekam Hendricks auch vom Schiefbahner Werbering, der durch seinen Vorsitzenden Rainer Höppner vertreten war. Auch andere Vereinsvertreter, wie Sänger, Musiker, Sport-Funktionäre, Gartenbauer oder Karnevalisten waren sichtlich verärgert. „Das ist sehr traurig, was da gerade passiert“, sagte Elke Wolf vom SC 08.

Stefan Flatters, der unter anderem bei den Sitzungen der Frauengemeinschaft mit für die Technik sorgt, bezeichnete die Informations-Politik der Verwaltung als katastrophal. Vertreter der Gesangsvereine sprachen davon, dass die Mehrkosten bei Erfüllung der Auflagen, so bei der Brandsicherheitswache, nur unter größten Mühen finanziell gestemmt werden könnten.

Unverständnis und Empörung außerdem darüber, dass Bürgermeister Josef Heyes der Karnevalsgesellschaft „Torfmöps“ beim Altweiberball in der Kulturhalle eine weitaus größere Besucherzahl erlaubt hatte als den anderen.

Dieter Alberg vom Männergesangsverein „Cäcilia“ nannte eine weitere wichtige Problematik: Der Sänger wies auf die wenigen Säle in Schiefbahn hin und fragte in die Runde: „Was passiert eigentlich, wenn weitere Wirte aufgeben, wenn wir zum Beispiel kein Probenlokal mehr haben oder die Schützen keine Wachlokale mehr?“

Den Doppelpass nahm Manfred Hendricks auf. Seine Meinung: „Wir müssen auch für eine neue kleine Halle in Schiefbahn kämpfen. Ich kann mir Lösungsmöglichkeiten vorstellen, so gibt es an unserer Schießhalle ein großes städtisches Grundstück, dass man dafür nutzen könnte.“

Und Hendricks war sich ziemlich sicher, dass sich daran die Schützen beteiligen würden. Auch darum könnte sich bald die Vereinsunion kümmern.

Über ein weiteres Ärgernis berichtete Gerti Noever vom Martinsverein. Für zwei Tage im Jahr, wenn das Martinsfest stattfindet und auf dem Jahnplatz das Feuer abgebrannt wird, muss der Verein schon am zweiten Tag den Platz gesäubert haben, sonst drohe eine Strafe.