Kulturprojekt: Was haben Windeln mit Kunstschnee zu tun?
Vier Haltestellen für Kulturveranstaltungen für Jugendliche in Tönisvorst.
Tönisvorst. Ein ungewöhnlicher Job für Thomas Goßen: Der Bürgermeister von Tönisvorst griff zur Schweißermaske — und das in Anzug und Krawatte. „Ist ja nur fürs Foto, die Arbeit haben andere geleistet“, sagte er.
Mit Arbeit meinte er die Erstellung eines Programms, das unter dem Motto „Öffentlicher Kulturnahverkehr“ Jugendlichen kreative Angebote nahebringen soll. Mit seinen Kollegen aus Grefrath, Nettetal und Brüggen posierte Goßen fürs Foto; die vier Kommunen beteiligen sich am Kulturprojekt, das vom NRW-Familienministerium gefördert wird.
Im Jugendzentrum Kolibri in Bracht wurde das Programm vorgestellt, dessen Markenzeichen von Jugendlichen zusammengebaute und verschweißte symbolische Haltestellen für den Kulturnahverkehr sind. Vier Mal heißt es bis Mitte Oktober an solchen Haltestellen in Tönisvorst: „Kulturveranstaltung für Jugendliche“.
Den Auftakt macht am 25. September die Wissenschaftsshow in der Stadtbücherei: Wissenschaftsjournalist Joachim Hecker geht in Experimenten ungewöhnlichen Fragen nach, etwa was Windeln mit Kunstschnee zu tun haben. Ebenfalls in der Bücherei finden im Oktober zwei Workshops statt. Am 10. bittet Marina Völker zum Mangazeichnen, will auch Anfängern den Spaß daran vermitteln. Vier Tage später dreht sich alles um Fotografie. Vor allem im Bereich Porträt vermittelt Timm Fleißgarten Kenntnisse. Welche Art von Kamera die Teilnehmer mitbringen, spielt keine Rolle. Im Jugendtreff Vorst heißt es am 13. Oktober: „Sprüh vor Kreativität!“ Der Künstler Johannes Veit lädt zum Graffiti-Workshop.
Die Vielfalt des Programms in seiner Stadt beeindruckte auch Bürgermeister Goßen: „Viele Köche haben ein exquisites Menü angerichtet“, umschrieb er das Projekt. Profitieren davon können die jungen Leute, die mitmachen beim Programm des Öffentlichen Kulturnahverkehrs in Tönisvorst.