SPD weist Vorwürfe zurück
Ausschuss diskutierte über Schulformwechsler und die Kritik von Astrid Kampmann.
Willich. Eine Klasse am Gymnasium zu wiederholen, war früher ziemlich normal. Heute ist es offenbar eine Seltenheit und eine kleine Katastrophe noch dazu: Die Schulformwechsler, meistens so genannte Abschuler, die vom Gymnasium auf eine andere Schulform wechseln wollen, können Probleme bekommen, an einer anderen Schule angenommen zu werden. SPD und Grüne hatten eine interfraktionelle Anfrage zu diesem Thema an die Verwaltung gerichtet, die, wie die WZ berichtete, von Astrid Kampmann, der Leiterin des Lise-Meitner-Gymnasiums scharf kritisiert wurde: „Eine angeblich große Zahl von Abschulungen wird mit dem Lise-Meitner-Gymnasium verknüpft“, so ihr Vorwurf.
Kampmanns Dilemma: „Wir als städtische Schule dürfen kein Kind ablehnen — das gilt auch dann, wenn es keine oder nur eine eingeschränkte Empfehlung für das Gymnasium hat.“ Die Eltern würden zwar im Rahmen des Aufnahmeverfahrens beraten, ihnen werde mitgeteilt, dass die Gesamtschule die sinnvollere Alternative sei, aber Eltern wichen in der Regel nicht von ihrer einmal getroffenen Entscheidung ab.
Astrid Kampmann wies im Schulausschuss darauf hin, dass „auch Schüler mit einer klaren Gymnasialempfehlung scheitern können, beispielsweise, wenn es zu Schicksalsschlägen wie Scheidung der Eltern kommt.“
Markus Gather (SPD) widersprach dem Vorwurf, er habe eine Verknüpfung zwischen Schülern, die die Schulform wechseln müssen, und dem Anrather Gymnasium hergestellt. Christian Stapf, Leiter der Johannesschule, mahnte, seine Schule sowie die Realschule nicht außen vor zu lassen bei dem Thema „Schulformwechsler“: „Wir haben einen Wiederholer, der jetzt in Süchteln zur Schule gehen muss, obwohl er nur 300 Meter von der Willicher Gesamtschule entfernt wohnt.“
Margret Peters, Leiterin des St. Bernhard Gymnasiums, regte an, einen runden Tisch für alle Betroffenen einzuberufen. Sonja Fucken-Kurzawa (CDU) riet, lieber das direkte Gespräch mit den Schulleitern zu suchen — mit Eduardo Träger von der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule in Schiefbahn und Astrid Kampmann werde man in der nächsten und übernächsten Woche sprechen. Der Ausschussvorsitzende Merlin Praetor (Die Grünen) kündigte weitere Beratungen in der Dezember-Sitzung des Schulausschusses an.