Über Abbruch und Aufbruch
In diesen Meldungen haben Neuanfänge immer Platz. Auch wenn sie ihre Zeit brauchen.
Willich Sie erinnern sich sicher: Im Oktober 2013 kippte ein mehr als 15 Meter hoher Kastanienbaum in Höhe der Verseidag in Schiefbahn auf die Albert-Oetker-Straße. Er war von einem Pilz befallen. Da das Ganze nachts passierte, kam zum Glück kein Mensch zu Schaden. Ein Jahr später ist die damals stark beschädigte Mauer allerdings immer noch nicht repariert. Eine grüne Plane sichert notdürftig die Mauerkrone, befestigt ist sie mit losen Ziegeln. Bleibt zu hoffen, dass die auch schön oben bleiben.
Die „Tatort-Umrisse“ von Kindern auf dem Pflaster des Marktplatzes in Alt-Willich sorgten vor einigen Tagen für Aufregung. Dahinter vermuteten viele eine drastische Aktion von Befürwortern eines autofreien Zentrums. Auf Facebook hat sich mittlerweile Conny Türk zu der Aktion bekannt. Dort schreibt sie: „Mir war es wichtig, der einseitigen Berichterstattung in der örtlichen Presse etwas entgegenzusetzen. Und als dann auch noch der Ort mit Plakaten gegen die Fußgängerzone zugepflastert wurde, war es mir ein dringendes Anliegen, auch die andere Seite einmal darzustellen.“ Mittlerweile gibt es in Alt-Willich auch Plakate von Befürwortern des autofreien Marktes.
Dass die Gegner einer solchen Fußgängerzone in Alt-Willich auch nicht immer zu ganz sauberen Mitteln greifen, zeigt das andere, 50-fach aufgehängte Plakat mit Fotos von Leerständen in der Stadt. Neben leerstehenden Ladenlokalen ist darauf auch das Katharinen-Hospital abgebildet. Das steht zwar ebenfalls leer, hat aber mit den Leerständen im Zentrum rein gar nichts zu tun. Die Verwaltung hatte übrigens vor einigen Tagen veranlasst, dass diese Plakate im Ortskern wieder abgehängt werden. Dieser müsse werbefrei bleiben, hieß es von Citymanagerin Christel Holter.
Mächtig gearbeitet wird zurzeit im ehemaligen NKD-Ladenlokal an der Hochstraße in St. Tönis: Mit einem Mini-Bagger wird im Inneren der Umbau für ein neues Geschäft vorbereitet. „Voraussichtlich im Frühjahr 2015 eröffnen wir unseren zweiten Markt in dieser Stadt“, sagt dm-Akquisiteur Werner Huber auf Anfrage der WZ. Die bestehende Filiale der Drogerie-Kette im Real-Einkaufspark bleibe für die Kunden aber auch weiterhin geöffnet. An der Hochstraße wird der dm-Markt eine Verkaufsfläche von rund 600 Quadratmetern haben.
In Willich sind die Bären los. Vergangene Woche flatterte der Redaktion zunächst eine Karikatur von Friedel Kluth aus Anrath auf den Tisch. Dieser hatte in einer Karikatur die Stadt Willich als Bär dargestellt, der in Sachen Krankenhaus von den Augustinern am Nasenring herumgeführt wird. Tags darauf folgte eine Pressemitteilung, in der von wilden „Brombären“ die Rede war. Offenbar ist Willich dabei, Berlin als Bären-Stadt Konkurrenz zu machen.
Politiker habe es schwer — vor allem, wenn sie die Tagesordnung des Willicher Planungsausschusses in der Tasche haben. Für die nächste Sitzung müss(t)en seine Mitglieder 1387 Seiten lesen, um im öffentlichen Teil gut vorbereitet zu sein. Allein der Tagesordnungspunkt „B-Plan Karl-Lange Straße“ umfasst 448 Seiten. Ein gewichtiges Papier-Paket. Gemessen daran sind die zwei zusätzlichen Seiten, die noch für den nichtöffentlichen Teil anstehen, geradezu niedlich zu nennen. Die Sitzung am Mittwoch ab 18 Uhr findet im Gebäude der Stadtwerke statt, vorher soll es eine Begehung am Markt in Alt-Willich geben. Top 10 der Tagesordnung ist nämlich die Verkehrskonzeption „Innenstadt Alt-Willich“.
Apropos Innenstadt: In den verschiedenen Zentren von Willich und Tönisvorst gab es am Wochenende die Aktion „Heimat shoppen“. IHK, Einzelhandelsverband und Werberinge hatten sich verschiedene Aktionen überlegt, um die Leute zum Einkaufen vor Ort zu motivieren. In Tönisvorst stand unter anderem ein Quiz auf dem Programm, auch Einkaufstüten und ähnliche Dinge wurden verteilt.
Jetzt müssen wir einmal privat werden: Der Dichter Wilhelm Otto hatte die WZ-Redakteure zu seiner Geburtstagsfeier eingeladen. Am vergangenen Freitag ist der Wahl-Schiefbahner, Bewohner des Hubertusstifts, 89 Jahre alt geworden. Leider konnte die Redaktion der Einladung zu einem Gläschen Sekt nicht folgen. Auch wenn er das nicht veröffentlicht haben wollte, möchten wir ihm noch nachträglich alles Gute zu seinem Ehrentag wünschen!
Zum Schluss noch eine Korrektur zum vergangenen Geflüster. Darin ging es u.a. um die Verkehrssituation an der Benraderstraße. In der Meldung hat der Stadtflüsterer den St. Tönisern doch glatt eine Wilhelmstraße untergejubelt. Dabei sollte es doch WillicherStraße heißen. Da war der Flüsterer wohl in Gedanken schon ein paar Schritte weiter am Wilhelmplatz. Dank an aufmerksame Leser, die den Fehler gleich entlarvt haben.