Mathe-Olympiade in St. Tönis: Wer knobelt, muss kreativ sein

Die MEG-Schüler Matthias Klupsch und Tobias Wilkat rechnen „sehr gut“.

St.Tönis. Viele stöhnen, sobald der Begriff fällt. Doch gibt es einige wenige, bei denen die Augen anfangen zu leuchten, wenn das Wörtchen Mathematik auftaucht. Zwei von ihnen besuchen das Michael-Ende-Gymnasium: Der zwölfjährige Tobias Wilkat und der 17-jährige Matthias Klupsch. Dass die beiden Mathe nicht nur lieben, sondern auch noch sehr gut können, stellten sie gerade unter Beweis. Bei der Mathematik-Olympiade haben sie sich nach der Schul- und Regional- Runde für die Landesebene qualifiziert. "Mathe ist einfach klasse. Ich mach es total gerne", schwärmt der Jüngere von beiden, der zum zweiten Mal an der Olympiade teilnimmt. Im letzten Jahr hat es bei ihm nicht so geklappt. Er schied in der Schulrunde aus. "Ich hatte einen Zahlendreher drin", ärgert sich Tobias. Dass es sich wirklich um einen Flüchtigkeitsfehler handelte, zeigt er mit der diesjährigen Teilnahme. Auf Regionalebene wurde er Erster. 40 von 40 möglichen Punkten gingen auf sein Konto. Großes Üben ist bei ihm nicht angesagt. "Ich kann es einfach. Die Knobelaufgaben, die es zu lösen gilt, machen mir Spaß." Er lese sich alle Aufgaben immer gründlich durch. Dann beginne er mit der schwierigsten. Bei Matthias ist es genau umgekehrt. "Ich beginne immer mit der einfachsten Aufgabe. Die schwierigen hebe ich mir für den Schluss auf." In Sachen Mathe-Olympiade ist er schon ein alter Hase. "Ich weiß gar nicht, ob ich nun zum vierten oder fünften Mal mitmache." 2007 war er Kreissieger. Doch über die dritte Runde ist er bislang noch nicht hinausgekommen. Dass schulisches Wissen allein nicht reicht, weiß Dr.Hans-Reinhard Biock, der Regionalkoordinator für den Kreis Viersen, aus seiner langjährigen Mathe-Olympia-Erfahrung. "Mit der Formel im Kopf kommt man alleine nicht weiter. Es wird viel Kreativität verlangt. Die Schüler müssen sich selber Lösungswege ausdenken. Logisch strukturiertes Denken ist gefragt", betont Biock. Dass ihm Mathe liegt, zeigte sich bei Tobias bereits in der Grundschule. "Ich war immer viel schneller mit den Aufgaben fertig und machte freiwillig Knobelaufgaben, die ich von meiner Lehrerin bekam." Matthias entdeckte die Liebe zur Mathematik erst später. "Mir fiel es immer leicht, aber erst in den letzten Jahren beschäftige ich mich in meiner Freizeit mit Mathe." Matthias besucht den Arbeitskreis Mathe des Gymnasiums. Für Tobias noch unmöglich, da der Kurs erst ab Klasse neun angeboten wird.