Melken ist das Größte
Kinder durften auf dem Berderhof in den Kuhstall. Hier lernten sie alles rund um das Thema Milch.
Schiefbahn. "Was meint ihr, gibt eine braune Kuh Kakao?", fragend blickt sich Carola Heyes in der Runde um. Die acht Kinder, die um sie herum im Gras sitzen, schütteln lachend den Kopf. "Nee, Kühe geben nur Milch", ertönt es mehrstimmig. Doch wie kommt die Milch von der Kuh in den heimatlichen Kühlschrank?
Rund ums Thema Melken und Kühe drehte sich am Freitagabend alles auf dem Schiefbahner Erlebnisbauernhof am Klosterweg. Für drei Stunden waren sieben Mädels und ein Junge im Alter von fünf bis sieben Jahren mit der Mitarbeiterin Heyes auf dem Berderhof unterwegs. Dabei gab es so manch Spannendes zu entdecken.
Carola Heyes beim Erklären des Kraftfutters für die Tiere
Nach der kurzen Einführung in Sachen Kühe und Milch ist die kleine Truppe in Richtung Kälberstand unterwegs. "Kleine Kühe", meint Nele. Doch damit liegt die Fünfjährige nicht richtig. "Das sind Kälbchen und noch keine Kühe", klärt Heyes auf.
Aliena (7 Jahre) interessiert brennend, was die Kälbchen denn zu fressen kriegen. Schließlich kann sie keine Kuh als Milchquelle in diesem Stall entdecken. Nur ein Gumminuckel ragt aus einer Mauer hervor und dahinter steht bestimmt keine Kuh.
Heyes lüftet das Geheimnis: In der kleinen Kammer befindet sich eine Maschine, die Milchpulver mit warmem Wasser mischt. Über den Nuckel in der Wand können die Kälber trinken. "Das riecht ja wie Vanillepudding", meint Lisa (6 Jahre) als Heyes alle einmal an dem Milchpulver riechen lässt.
Von den Kälbern und Fressern, wie die etwas größeren Jungtiere bezeichnet werden, geht es zu den Färsen. So heißen die Kühe, die noch kein Kalb geboren haben. "Also können die auch noch keine Milch geben", erkennt Paula (5 Jahre) ganz richtig.
Dann aber geht es endlich zu den Kühen. Nach soviel Wissensvermittlung ist hier richtiges Arbeiten angesagt. Jedes der Kinder bekommt einen Besen, und es gilt, das Futter in die Tröge zu kehren. "Ganz schön anstrengend", findet Lars, der voller Begeisterung im Einsatz ist.
Das Highlight der Aktion rückt immer näher: die Melkzeit. Der ganze Trupp marschiert in Richtung Melkstand. "Was meint Ihr, warum kommen die Kühe hier so gerne rein?", fragt Heyes und deutet auf die Tiere, die sich vor den beiden Eingängen zum Melkstand aufreihen und laut muhen. Ratloses Kopfschütteln bei allen. "Weil sie gemolken werden möchten?", versucht es Larissa (5 Jahre).
Das stimmt zum Teil, aber der Anziehungspunkt vom Melkstand befindet sich in einem großen Eimer. "Das ist ein Leckerchen für die Kühe. Ich sage immer: Es schmeckt ihnen wie Schokolade", sagt Heyes und greift in den Eimer mit dem Kraftfutter. Davon bekommt jede Kuh beim Melken ein bisschen zu fressen.
Dann ist es endlich soweit. Die ersten Kühe kommen. Anmelken ist angesagt. Mit Hilfe von Heyes versuchen Carina und Gina Marie ihr Glück. Doch etwas aus dem Euter zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Aber mit der richtigen fachlichen Hilfe klappt es doch. Strahlende Gesichter bei den kleinen Besuchern: Melken ist das Größte - und so ein Glas frisch gemolkene Milch schmeckt dazu besonders gut.