Bier-Biker und Bergsteiger
Heute verraten wir, warum Straßenbahnen quietschen, Türen verschwinden und Schüsse ärgern.
Willich/ Tönisvorst. Für einiges Aufsehen hat am Wochenende ein "Ufo" in Vorst gesorgt. Das "Unbekannte Fahr-Objekt" rollte mitten durch den Ortskern, derweil sich gut gelaunte junge Herren dabei mächtig in die Pedale stemmten. Bei der ganzen Aktion handelte es sich um einen ungewöhnlichen Junggesellenabschied.
Das merkwürdige Tonnen-Gefährt aus Grefrath kann dabei von bis zu 16 Personen bestiegen werden - und wenn sie sich anstrengen, wird das Teil sechs Stundenkilometer schnell. Wobei Schnelligkeit nicht im Vordergrund steht: Auch ein Fässchen Bier ist nämlich an Bord.
Die Umgestaltung des Ostrings zwischen Krefelder Straße und Benrader Straße in St.Tönis ist nun länger abgeschlossen. Nur ganz leichte Kritik gibt es: So moniert H. Ehmann, dass im Bereich der Tankstelle die Straße etwas "hängt" und dass der Grünbereich liegen blieb, wie er ist und nicht gepflegt wird. Von der Fußgängerampel zum Parkplatz Penny sei ein Trampelpfad entstanden. "Mit einigen Gehwegplatten könnte man den direkten Weg besser aussehen lassen."
Quietschende Straßenbahn! Die Diskussion geht weiter. "Zum Erkennen der Ursache dieses Phänomens gehört nur ein wenig Einblick in das Gebiet der mechanischen Physik", erklärt Peter Braun aus St. Tönis dem Flüsterer. "Es wird wohl so sein, dass die Achsen zumindest der alten Krefelder Straßenbahnen starr sind.
Das heißt, die Räder einer Achse können nicht unabhängig voneinander drehen. Fährt die Bahn nun um eine (scharfe) Kurve, wie das auf der Krefelder Straße in St.Tönis der Fall ist, so schleifen die Außenräder, weil sie durch das langsamere Tempo der Innenräder, mit denen sie ja starr verbunden sind, gebremst werden."
Wenn aber Metall über Metall schleife (hier: Räder und Schienen), entstünden Quietschgeräusche. Ein Schmieren der Schienen schaffe da wohl nur für kurze Zeit Abhilfe. "Den Verantwortlichen bleibt also nur zweierlei übrig: entweder stündlich ein paar Kilo Fett aufzutragen, oder Bahnzüge mit unabhängig drehenden Fahr-Räderwerken anzuschaffen." Jawoll, Recht hat der Mann und Danke für die Erklärungen.
Über ähnlichen Lärm klagen viele Anwohner des Nordrings in St.Tönis. So zum Beispiel Familie Ammon. "Besonders die Lkw sind schlimm", ärgert sich Marita Ammon. "Da müsste etwas geschehen." Dieser Verkehr müsste anders herum um St. Tönis geleitet werden, schlägt sie vor. Da gibt es wohl schon lange einen Schriftverkehr mit der Stadt. Getan hat sich seither nichts. Nicht schön, findet der Stadtflüsterer.
Es knallt mächtig in Vorst. Und das ist wörtlich gemeint. Auf den Feldern sind die Schussanlagen scharf geschaltet, die die lästigen Vögel vertreiben sollen. Viele Anwohner sind davon mächtig genervt - vor allem, weil die Dinger teils von morgens 6 bis abends 23 Uhr in Betrieb sind. Mit Hunden traut man sich da kaum mehr vor die Tür. Dabei gibt’s feste Regeln, wann die Geräte betrieben werden dürfen. Genaueres weiß ganz bestimmt das städtische Rechtsamt.
Hoch hinaus wollte er. Und höher geht es in Europa auch nicht: Hans Blassen aus Willich hat den Mont Blanc bestiegen - mit 4807 Metern der höchste Berg Europas. Insgesamt 17 Stunden dauerte die Tour, die den 42-Jährigen gemeinsam mit seinem Freund Helmut Kritzinger, einem Bergführer aus Südtirol, über insgesamt drei Viertausender führte. "Wir sind nachts um eins los. Der Mont Blanc war dann der Abschluss", so Blassen.
Seit sieben Jahren ist der Metallbauer Bergsteiger. "Auf Schnee und Kälte fahre ich einfach ab." Für ihn bleibt es ein Hobby. Kein ungefährliches, was vor kurzem noch die dramatischen Ereignisse am Nanga Parbat zeigten. "Aber das sind Profis. Die kennen das Risiko", sagt Blassen. Und der Mont Blanc sei nun mal auch nicht der Himalaya. Im nächsten Jahr will der Willicher auch außerhalb Europas klettern. "In Alaska gibt es zum Beispiel ein paar schöne Sachen."
Da staunen die Friedhofsbesucher am Eingang vom Westring nicht schlecht, als sie im Schaukasten links vom Eingang statt einer Friedhofssatzung das Amtsblatt mit zahlreichen Bebauungsplänen entdecken. Anregungen und Einwände der Verblichenen werden mit Gewissheit nicht zu erwarten sein.
Wer nun die Friedhofssatzung vergeblich sucht, bekommt unter zwei Nachrufen des Bürgermeisters handschriftlich auf einem Zettel den Hinweis, dass er sich unter einer Vorster Telefonnummer informieren kann. Der Schaukasten steht übrigens auf dem kirchlichen Teil des Friedhofs.
"Können Sie mal auf meine Tür aufpassen?" Diese Frage der leider schon verstorbenen Chef-Sekretärin Gudrun Frantzen war in der Tönisvorster Stadtverwaltung legendär und hat sich bis heute gehalten.
Gemeint war damit, dass ein Kollege oder eine Kollegin aufpassen sollte, dass niemand unbefugt das Bürgermeister-Vorzimmer betrat. Was bis jetzt nie bekannt wurde: Ein Kollege nahm die Aufforderung, auf die Tür aufzupassen einmal wörtlich. Und baute sie aus. Was dafür sorgte, dass die gute Frau Frantzen ziemlich konsterniert guckte. Bis die Geschichte dann schließlich aufgelöst wurde.