Michael-Ende-Schüler forschen in der Burg
Tönisvorster Gymnasium und Kreisarchiv sind nun Partner.
Tönisvorst/Kempen. Die Schüler des Michael-Ende-Gymnasiums in St. Tönis werden künftig häufiger in den Archivräumen der Kempener Burg zu Gast sein, dort recherchieren, Referate und Facharbeiten vorbereiten. „Der Nachwuchs kann uns jederzeit ansprechen, wir helfen gerne weiter“, sagt Archiv-Pädagoge Jürgen Grams.
Das Michael-Ende-Gymnasium Tönisvorst (MEG) und das Archiv des Kreises Viersen haben die Bildungspartnerschaft im Rahmen der Landesinitiative „Bildungspartner NRW — Archiv und Schule“ besiegelt. Kreisdirektor Dr. Andreas Coenen und Wolfgang Folz, stellvertretender Schulleiter des MEG, unterzeichneten den Vertrag in der Burg.
Coenen: „Hier im Archiv wird die Vergangenheit der eigenen Region lebendig, abstrakte Themen werden anschaulich.“ Anknüpfungspunkte für Schüler, ins Archiv zu kommen, gebe es viele: sei es das Quellenstudium im Fach Geschichte, das Thema Sprache und Sprachwandel im Fach Deutsch oder das Studium von Akten aus der Zeit der napoleonischen Besatzung des Rheinlandes im Fach Französisch.
Bei einer Archivführung konnte Geschichtslehrer David Wirth Erstaunen in den Gesichtern der Jugendlichen ablesen. „Sie waren beeindruckt von der Menge an Archivalien und der Arbeit mit Original-Dokumenten, die nur mit Handschuhen angefasst werden dürfen.“
„Im Rahmen der Bildungspartnerschaft ist es auch möglich, in der Schule mit Archiv-Dokumenten zu arbeiten“, sagt Dr. Gerhard Rehm, Leiter des Kreisarchivs. „Forschung vor Ort zu betreiben und im Archiv das Bildungs-Angebot als außerschulischen Lernort wahrzunehmen, ist ein Erlebnis“, so Coenen.
Bald findet Unterricht zum Thema Nachkriegszeit in St. Tönis und Vorst in den Räumen des Archivs statt. „Hierdurch bekommen die Schüler einen anderen Zugang zur Thematik und können selbst recherchieren, ja fast kriminalistisch arbeiten“, sagt Wirth.