Missbrauch: Bischof soll zurücktreten

Kirche: Der Fall Kerkhoff zieht weitere Kreise.

Willich/Johannesburg. Die "Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen" hat im "Spiegel" den Rücktritt von Bischof Heinrich Mussinghoff gefordert. Sie wirft ihm mangelnde Aufklärung in einem Verdachtsfall auf Missbrauch vor. Darin verwickelt sein soll der aus Willich stammende Priester Georg Kerkhoff, der im Moment in Südafrika wegen sexuellen Missbrauchs von Kommunionkindern angeklagt ist.

Kerkhoff soll den jungen Mann vom zehnten Lebensjahr missbraucht haben. Als Zwölfjähriger, berichtet das Opfer im "Spiegel", "hat er mich ins Pfarrhaus getragen, ins Bett gelegt. Erst hat er mich, dann sich ausgezogen, sich auf mich gelegt und missbraucht". Der PC des Pfarrers sei voller Pornos gewesen.

Heibel hatte erklärt, das Bistum habe seit Anfang Januar Kenntnis von dem Fall, habe aber nichts unternommen. Aachen hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Der Vater des 19-Jährigen habe sich am 8.Januar gemeldet. Er sei gebeten worden, seinen Sohn zur Offenlegung des Verdachts beim Missbrauchsbeauftragten des Bistums oder bei den Strafverfolgungsbehörden zu bewegen. Der Vater habe das zugesagt und gleichzeitig um Vertraulichkeit gebeten. Danach habe man keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt.

Der Presse habe man entnommen, dass Anzeige erstattet wurde. Im Falle der Bestätigung der Vorwürfe werde Kerkhoff neben den strafrechtlichen mit allen Mitteln kirchlichen Rechts zur Rechenschaft gezogen.