Willich/ Tönisvorst: Schaum, ein Schal und Schalke

Das Leben ist so bunt wie die Meldungen, die dieses Stadtgeflüster füttern. Mehr über Plakate, eine Hymne und neuen Lesestoff jetzt.

Willich/ Tönisvorst. Der St. Töniser Werner Lessenich ist wieder auf seinem Rad mit Kamera unterwegs. Den Schal nicht zu vergessen, den mit der Raute. Sie erinnern sich? Werner Lessenich ist seit 2009 auf der Suche nach eisernen Fans der Borussia. Er radelt den Niederrhein rauf und runter und legt in jeder Stadt einem Denkmal den Schal um. Das entsprechende Foto samt Text, Hinweis auf den Ort und den Künstler veröffentlicht er auf seiner Homepage.

42 Objekte hat er 2009 fotografiert, die "50 will ich in diesem Jahr vollkriegen", sagt er. Das wird gar nicht so einfach, hat er doch im näheren Umfeld alles abgegrast. Einen Neuen hat er aber, den Knaben auf der Mauer im Viersener Ortsteil Rahser. Wer mehr sehen will oder dem St.Töniser Anregungen geben kann, schaut einfach nach unter

An dieser Stelle geht der Dank ausdrücklich an Jochen K. aus Willich. Der Mann ist aufmerksamer WZ-Artikel- und vor allem WZ-Bildunterschriften-Leser. Nicht entgangen ist ihm ein Schreibfehler in dem Text über die Steinkäuze. Da hatten wir berichtet, dass Harry Abraham und Jack Sandrock vom Nabu Willich den Bestand der Tiere ermitteln wollen.

Sie tun das, indem sie von einem CD-Player Steinkauz-Geräusche abspielen und auf Antwort warten. Wohlgemerkt: von einem CD-Player. Wir aber schrieben "CDU-Player". Jochen K. fragte in der Redaktion nach, ob das nicht im Vorfeld der NRW-Wahl unerlaubte Werbung ist. Ei, der Kauz! Wir verneinen hier entschieden, verzichten wir doch auf Product-Placement - oder Sponsoring.

Es lohnt sich immer in ein Impressum zu schauen. Dort steht geschrieben, wer wo für was verantwortlich ist. Nun liegt das Tönisvorster Amtsblatt von April vor, mit Hinweisen auf die 5. Sitzung des Rates oder auf das Wählerverzeichnis, alle Meldungen mit freundlichen Grüßen - gezeichnet von Bürgermeister Thomas Goßen.

So weit, so klar. Der Mann ist ja im Amt. Im Impressum des Amtsblattes steht allerdings "Verantwortlich für den Inhalt: Bürgermeister Albert Schwarz." Mischt der Ex-Amtsinhaber also noch mit? Oder hat man schlicht vergessen, die politische Aktualität ins Impressum einzuarbeiten. Wir warten das nächste Amtsblatt mal ab.

Kennen Sie Annika aus Anrath? Der Stadtflüsterer nicht. Gleichwohl ist die Dame offenbar bekannt. Denn über der Jakob-Krebs-Straße hing ein großes "Tach-auch-Transparent", das an Annika gerichtet war. Auffallend darauf war das aufgemalte 1000-Jahr-Logo. Was das Eine mit dem Anderen zu tun hat, ist allerdings nicht zu erkennen.

Ein Schiefbahner schreibt seine Lebenserinnerungen auf. Rudi Tillmanns, genannt Stamme Rudi, "ene Schibahner Jung", geboren 1925 zu Hause im alten Brauhaus auf der Hochstraße, heute CWS. Er hat ein Loblied auf seine Heimat, seine Freunde, seine Familie und alles was gestern und heute Schiefbahn ausmacht geschrieben.

Das Buch kostet 17,80 Euro. Da nur eine begrenzte Auflage gedruckt wird, wird zur Vorbestellung geraten. Das Buch mit dem Titel "Ich bin ein Schiefbahner Junge", 59 Kapitel, viele Bilder, kann unter 02154/ 7996 oder 70735 und per Mail (info@heimatverein-schiefbahn.de) bestellt werden. Auf dem Maifest im Museum Kamps Pitter gibt es die Lektüre dann mit Widmung.

Kennen Sie Egon Skrzypek (ausgesprochen: Tschipek)? Das könnte sich bald ändern und Sie hören von ihm. Der gebürtige Neersener (Jahrgang 1958) lebt seit elf Jahren in Anrath. Und wollte seiner Wahl-Heimat was Gutes tun. Da der Mann Fan von Chormusik ist, hat er eine regelrechte Hymne zum 1000-Jährigen geschrieben. Ein kleine aber nette Warnung gibt’s an den Mann im Internet-Gästebuch: "Hallo Egon, eine wirklich schöne Melodie. Pass nur auf, dass die Stones die nicht klauen." Zu hören ist das Werk auf

Offenbar hatte Uwe Leuchtenberg (SPD) keine Einladung zur jüngsten Sitzung des Tönisvorster Hauptausschusses erhalten. Darauf machte sein Parteigenosse Michael Horst den Bürgermeister gleich zu Beginn aufmerksam.

Die Gründe hierfür ließen sich an dem Abend nicht klären; Leuchtenberg nahm an der Sitzung auch nicht teil. "Nicht, dass sie hinterher die Beschlüsse beanstanden", äußerte an die SPD-Vertreter Horst von Brechan (CDU) seine Befürchtung. Michael Horst sicherte zu, dies nicht zu tun, zumal der Hauptausschuss diesmal nur Empfehlungen für den Rat aussprach.

Es ist gerade erst ein paar Tage her, dass Henny Hechler, Sekretärin des Willicher Kämmerers Willy Kerbusch ihre Kros-Schublade für die WZ aufgezogen hat. Was hatten wir darin nicht alles Nützliche - und, sagen wir, wie es war - auch Unnützes entdeckt.

Die Schubladen-Inventur hat auch bei Laden-Besitzerin Hechler für so manche Überraschung gesorgt. Was aber sollen wir davon halten, dass sie gleich nach dem Termin den Frühjahrsputz machte und aus der Schublade die Düngestäbchen verbannte. Na, wir Kros-Schubladen-Fans nehmen es gelassen. Die anderen 289 großen und kleinen krosigen Dinge sind wohl noch drin.

Es ist nicht sehr wahrscheinlich, aber auch nicht ganz im Bereich "Märchen": Die Rede ist von den Träumen der Schalker Fußballer in Sachen Deutsche Meisterschaft. Und die wüsten Fantasien des WZ-Kollegen Peter Korall. Der hat bekanntlich angekündigt, in diesem Fall in der Fußgängerzone in St. Tönis am Markttag das Schalker Vereinslied zu schmettern.

Musikalische Unterstützung hat sich angesagt: Rolf Schumacher, sonst eher als Nikolaus im WZ-Weihnachtsensemble bekannt, will den Mann begleiten. Jetzt legt auch Korall nach: "Wenn die tatsächlich Meister werden, werde ich einen ganzen Chor organisieren." Soso. Das entlockt dem Stadtflüsterer ein aufmunterndes "Glückauf".