Willich Nachbarn öffnen Fenster im Advent

Am Grenzweg gibt es bis 24. Dezember jeden Abend eine andere Aktion. Zum Auftakt sang der Konradchor.

Foto: Kurt Lübke

Neersen. Ein Verkehrschaos am Hoffbruch gibt’s auch nicht alle Tage. Doch am Mittwochabend ging dort gar nichts mehr: Auf der kleinen Nebenstraße unweit der Niers „knubbelten“ sich die Autos, einige Fahrer rangierten sogar rückwärts wieder auf die B 7, um sich dort einen Parkplatz zu suchen. Grund des ungewöhnlichen Andrangs war die Aktion „Der Grenzweg öffnet ein Fenster zum Advent“.

Bei der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft Grenzweg — sie hat etwa 150 Mitglieder — im vergangenen Sommer hatte Gerd Zenses die Idee gehabt: Die Gemeinschaft der Anwohner könnte durch eine Adventsaktion weiter gestärkt werden. Jeden Tag sollte dazu ein Fenster in einem anderen Haus der Sektion adventlich gestaltet werden. Davor könnten sich dann die Nachbarschaft, Freunde und Gäste versammeln und sich in besinnlicher Atmosphäre aufs Weihnachtsfest einstimmen.

Die Idee kam gut an: Eine Arbeitsgruppe wurde gegründet, und innerhalb weniger Tage waren alle 24 Termine mit einem anderen Fenster vergeben. „Vorgaben zur Gestaltung gab es nicht“, berichtet Werner Bögershausen, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft. Bastelarbeiten der eigenen Kinder, das Aufstellen einer Krippe oder einfach nur eine besonders festliche Beleuchtung — der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Das jeweilige Fenster sollte allerdings von der Straße aus zu sehen sein — und dies bis Heiligabend an jedem Tag von 18 bis 20 Uhr.

Die Familie von André Herrmann am Hoffbruch machte jetzt den Auftakt. Rund 50 Nachbarn hatten sich dazu — trotz eher widrigen Wetters — vor dem Haus eingefunden. Als der Hausherr die Festbeleuchtung in dem großen Fenster zur Straßenfront hin einschaltete, war ein vielstimmiges „Ahhh“ zu hören: Der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten voller Geschenke ist dort zu sehen.

Zur Eröffnung der Aktion stimmte der Konradchor festliche Lieder wie „Alle Jahre wieder“ und „Christmas bells are ringing“ an. In der Garage standen reichlich Glühwein, Kakao und Plätzchen bereit, ein weißes Partyzelt bot Schutz vor dem leichten Regen. Zur Finanzierung wurde um eine freiwillige Spende gebeten.

Am Mittwochabend wurde die Aktion bei Familie Grotenrath/Klingenhäger an der Krefelder Straße fortgesetzt. Bis zum 24. Dezember wird der Grenzweg und seine Umgebung nun jeden Tag ein Stückchen heller werden. Das Adventsfenster an Heiligabend wird schließlich die Krippe in der St. Konrad-Kapelle sein.