Willich Neue Stellen für Flüchtlingsarbeit

Zunächst auf drei Jahre befristet werden Betreuer beschäftigt.

Foto: Lübke

Willich. Die anhaltenden Flüchtlingsströme waren jetzt das beherrschende Thema im Sozialausschuss. Dabei wurde deutlich, dass die hohe Zahl der Zuweisungen die Stadt vor immer größere Probleme stellt, vor allem in Bezug auf die Unterbringung. Aber die Neuankömmlinge müssen auch betreut werden, ehrenamtliches Engagement gilt es zu organisieren.

In diesem Sinne beschloss der Ausschuss einstimmig, zwei Halbtagsstellen und eine Vollzeitstelle neu und zunächst auf drei Jahre befristet zu schaffen. Eine der Halbtagsstellen wird es bei der Awo geben, die beiden anderen bei der Stadt.

„In der Niershalle leben derzeit 129 Personen“, erklärte der Flüchtlingssachbearbeiter Marco Härtel. Dort gebe es zwar 180 Schlafplätze, aber nicht jedes Bett könne belegt werden, weil zum Beispiel in einem abgeteilten Bereich mit sechs Betten nicht eine fünfköpfige Familie und ein alleinstehender Mann untergebracht werden könnten. Für Mittwoch waren fünf Flüchtlinge angekündigt, für den heutigen Donnerstag 21 — und ein Ende ist nicht in Sicht.

„Es kommen in letzter Zeit fast ausschließlich Flüchtlinge mit hoher Bleibeperspektive. Asylbewerber aus den Balkanstaaten sind nicht mehr dabei“, sagte Härtel. Die Stadt habe weitere Wohnungen angemietet und richte sie derzeit her. „Wir sind aber auch auf der Suche nach neuen Unterbringungsmöglichkeiten“, so Härtel.

„Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine weitere Sporthalle für die Flüchtlinge genutzt werden muss“, sagte die Sozialdezernentin Brigitte Schwerdtfeger. Am Dienstag, als die Sozialausschuss-Sitzung stattfand, hatte die Stadt 417 Flüchtlinge unterzubringen. „Wir könnten nur bauen, bauen, bauen“, erklärte Schwerdtfeger.

Sarah Bünstorf (SPD) mahnte, dass die Flüchtlinge auch künftig dezentral untergebracht werden müssten. Ihre Hoffnung: „Vielleicht finden wir ja noch die eine oder andere geeignete Gewerbeimmobilie.“ Franz-Josef Stapel (FDP) legt Wert darauf, dass der Haupt- und Finanzausschuss beziehungsweise der Rat in entsprechende Entscheidungen einbezogen werden müsse.

So erfreulich das ehrenamtliche Engagement auch ist: Im Ausschuss herrschte Einigkeit darüber, dass neue Stellen geschaffen werden müssten. Dabei entschied der Ausschuss, dass es besser sei, eine Halbtags- und eine Vollzeitstelle nicht bei einem Freien Träger, sondern bei der Stadt anzusiedeln. Dieter Lambertz (CDU) möchte, dass dem Ausschuss im Februar ein Konzept für die Integration der Flüchtlinge vorgelegt wird.