(svs) Das Fahrrad wird immer mehr vom Freizeit- und Sportgerät zum Verkehrsmittel. Das sei unübersehbar, sagt Werner Püll. Der 48-Jährige hat am Montag, 13. Januar, ein neues Fahrradgeschäft an der Hauptstraße in Neersen eröffnet. In dem Laden mit dem Namen ‚Werners Radgeber‘ will er künftig die Fahrräder der Neersener reparieren, ihnen neue Zweiräder verkaufen und gebrauchte Räder kaufen und vertreiben. Das Geschäft betreibt er seit rund acht Jahren, bislang aber in Krefeld-Fischeln.

„Dort wurde mir nun der Mietvertrag teilweise gekündigt. So musste ich neue Räume suchen, die ich jetzt in Neersen gefunden habe“, sagt der gelernte Zweiradmechaniker mit 30 Jahren Berufserfahrung. Der Start an der Hauptstraße 37 sei sehr gut verlaufen.

„Es ist im Moment ja nicht eben die Zeit, in der das Fahrradgeschäft klassisch brummt. Auch bin ich noch überhaupt nicht dazu gekommen, Werbung zu machen und eigentlich schon froh, ein Schild an der Tür zu haben. Die vergangenen Wochen waren in vielen Hinsichten etwas wild“, berichtet Püll über die Anfangszeit. Trotzdem habe er schon in der ersten Woche mehrere Fahrräder zur Reparatur gehabt und gleich zwei neue Räder schon am zweiten Tag verkauft. „Das ist für die Jahreszeit ein überragender Umsatz“, erzählt er.

Auch das zeige: Das Rad ist im Kommen. „Früher konnte man Fahrradgeschäfte von November bis Februar eigentlich schließen. Da kam kein Mensch. Ich hatte in Fischen auch deutlich verkürzte Öffnungszeiten in diesen Monaten. Aber heute ist zu spüren: Das Fahrrad wird zum Verkehrsmittel. Die Menschen kommen auch im Winter“, sagt Püll. So wird er in Neersen in diesem Winter normale Öffnungszeiten haben. „Da schau ich mir dann auch an, wie es läuft und werde im Herbst entscheiden, wie es 24/25 wird“, sagt er.

Normale Öffnungszeiten heißt allerdings: Mittwochs ist geschlossen. Ansonsten hat er zwischen 11 und 13 sowie 15 und 18 Uhr offen. Samstags von 9.30 bis 13 Uhr. „Der Grund ist, dass ich noch einen zweiten Job habe. Das ist in einer Eingliederungswerkstatt“, erzählt er. Sein Geschäft betreibt er allein.

Das senke Kosten und er sei auch immer vor Ort. „Ich denke, aus diesem Grund sollten Menschen zu mir kommen: Ich glaube, ich biete sehr freundliche und kompetente Beratung. Zumindest wurde mir das immer wieder erzählt“, sagt er lachend.

Neben Neu- und Gebrauchträdern und Reparaturen bietet Werner Püll auch viel Zubehör. „Das einzige, was ich nicht habe, ist Fahrradbekleidung. Aber vom Helm bis zu Ersatzteilen gibt es sonst alles“, betont er.

Und den ein oder anderen Ratschlag gibt es natürlich fraglos auch. Denn der ‚Radgeber‘ hat das Wortspiel im Namen ohne Frage nicht grundlos gewählt.