Schlosspark in Neersen Neuer Sprudler soll Wasser im Teich mit Sauerstoff versorgen

Neersen · Um das Wasser im Schlosspark in Neersen zuverlässig mit Sauerstoff zu versorgen, wurde nun eine neue Anlage angeschafft. Diese wirbelt das Wasser auf.

Die Wassersprudler wirbeln das Oberflächenwasser auf und belüften es so. Die Systeme laufen bisher störungsfrei.

Die Wassersprudler wirbeln das Oberflächenwasser auf und belüften es so. Die Systeme laufen bisher störungsfrei.

Foto: Stadt Willich

(svs) Aufmerksame Spaziergänger im Neersener Schlosspark werden bemerkt haben, dass das Plätschern am dortigen Teich lauter geworden ist. Wer die Ursache in Augenschein nimmt, der sieht unmittelbar über der Wasseroberfläche eine Vorrichtung, die ein wenig an eine Wassermühle erinnert. Nur wird hier das Rad nicht durch die Strömung gedreht, um Strom zu erzeugen oder ein Mühlrad anzutreiben, sondern, im Gegenteil, das Rad selbst ist elektrisch angetrieben und fegt mit 14 Blättern immer wieder einige Zentimeter tief ins Wasser, wodurch dieses aufspritzt und so über die nun deutlich vergrößerte Oberfläche viel Luftsauerstoff aufnimmt.

Es handelt sich um das neue System zur Belüftung des Wassers im Schlosspark. Dass ein solches nötig ist, bewies nicht zuletzt die Arbeit von Lena Göller, einer Schülerin des Lise-Meitner-Gymnasiums, die die Wasserqualität im Teich für Jugend forscht untersucht hatte. Sie stellte unter anderem fest, dass die Sauerstoffsättigung zu gering war.

„Mit dieser Arbeit unmittelbar hat die Anschaffung des Gerätes jetzt nichts zu tun. Aber klar ist, dass ein Gewässer eben belüftet werden muss, und das alte System hatte seine Schwächen“, erläutert Stadtsprecher Michael Pluschke. Bisher hatte eine Pumpe am Grund des Gewässers das Wasser angesaugt und in einer Art kleinem Springbrunnen nach oben gepumpt, sodass auf diese Art Sauerstoff zugeführt wurde. „Das Problem war, dass dieses System relativ störanfällig war. Da es sich am Grund des Gewässers befand, hat die Pumpe immer wieder Material aus dem Schlick am Grund, aber auch Wasserpflanzen angezogen und ist in der Folge recht oft verstopft gewesen. Das führte nicht nur dazu, dass in der Folge während der Defektzeiten deutlich weniger Sauerstoff ins Wasser geführt wurde, auch verursachten die Reparaturen Kosten, weshalb Andreas Kresken, der verantwortliche Mitarbeiter, nach einem anderen System gesucht und dieses nun gefunden hat“, erläutert Pluschke.

Diese Kosten – allein zehnmal musste eine externe Firma im vergangenen Jahr zur Reinigung vom Boot aus anrücken – und Ausfallzeiten sollen fortan nicht mehr vorkommen, hoffen die Verantwortlichen. „Darum jetzt das neue System, das mit Oberflächenwasser und Schaufelrädern mechanisch arbeitet. Der Kollege ist zuversichtlich, dass dies eine nachhaltig bessere Lösung mit weniger Aufwand und Kosten ist – und bis dato laufen die neuen Sprudler durch“, erläutert Pluschke.

So ist nicht nur ein Beitrag zur Kostenreduzierung erreicht worden, auch die Wasserqualität im Schlosspark dürfte sich fortan etwas besser darstellen. Auch wenn es nicht auf die Jugend-forscht-Arbeit zurückgeht: Das neue System trägt dieser mittelbar dennoch Rechnung.

(svs)