St. Töniser fotografiert für den guten Zweck Kalenderserie: Kunst für den guten Zweck

St. Tönis · Mit seinem neuen Kalender „Pur-Art“ fügt Norbert Stammnitz seiner fotografischen Kalenderserie einen weiteren Höhepunkt hinzu. Seit fünf Jahren erschafft der St. Töniser aus seinen Fotos Kalender für den guten Zweck.

 Vor mehr als 20 Jahren hat der St. Töniser Norbert Stammnitz seine Leidenschaft für die Fotografie entdeckt. Seit fünf Jahren veröffentlicht er Foto-Kalender für den guten Zweck.

Vor mehr als 20 Jahren hat der St. Töniser Norbert Stammnitz seine Leidenschaft für die Fotografie entdeckt. Seit fünf Jahren veröffentlicht er Foto-Kalender für den guten Zweck.

Foto: Norbert Prümen

Schon allein das Titelbild macht neugierig auf das, was auf den nächsten zwölf Seiten kommen wird. Es sieht futuristisch aus, was daran liegt, dass Norbert Stammnitz das Ursprungsfoto etwas verfremdet hat. „Es handelt sich um ein Sitzmöbel, das ich an der Schadowstraße in Düsseldorf fotografiert habe. Im Ursprungston ist es knatschgelb. Es stand in einem chaotischen Umfeld. Kippen und weiterer Müll lagen drumherum“, erinnert sich der St. Töniser an die Aufnahmesituation. Er stellte es frei, wandelte es in schwarz/weiß um und schuf damit den Auftakt für seinen neuen Kalender mit dem Titel „Pur Art“.

Nobert Stammnitz gestaltet seit fünf Jahren Kalender mit seinen Fotos, die für den guten Zweck verkauft werden. In diesem Jahr geht es modern zu, und dem Vorster Medikamentenhilfswerk Action Medeor sollen diesmal die Einnahmen zugutekommen. „Meine Frau und ich mögen moderne Kunst. Mit dem Foto des Sitzmöbels kam die Idee zu dem neuen Kalender“, sagt Norbert Stammnitz. Der 79-Jährige griff auf Aufnahmen zurück, die er in den vergangenen Jahren in Museen, einer Therme und bei der Lichtwoche auf Schloss Dyck gemacht hatte.

Was aus einer Museumsdecke entstehen kann, wie der Ausschnitt eines Bildes von Mac Ernst wirkt oder welche optischen Täuschungen der Boden der Montecatini Therme in Italien hervorruft – „Pur Art“ zeigt es. Lichtreflektionen werden zu ausdrucksstarken Bildern. Installationen und Skulpturen erhalten neue Dimensionen. Mystik pur umgibt das Bild der Lampeninstallation von Adolf Luther. Alles ist in schwarz/weiß gehalten, was den modernen Touch untermalt und die Wirkung der Bilder unterstreicht.

„Mein Lieblingsfoto sind die Ringe. Es ist eine Skulptur von Julio le Parc. Per Knopfdruck bewegen sich die Ringe, mal sind sie näher zusammen, dann weiter weg. Das Foto ist eine einmalige Momentaufnahme, die es in dieser Konstellation nie mehr geben wird“, sagt Heidi Stammnitz. Tatsache ist: Die insgesamt 13 Bilder sind unvergleichbare Unikate, die jeden Monat zu etwas Besonderem machen. „Wer ein Herz für Schönheit hat, findet sie überall“, bemerkt Norbert Stammnitz, der seit vielen Jahren fotografiert.

Besuch einer Ausstellung
im Rahmen einer Reha

Angefangen hat seine Begeisterung für die Fotografie im Rahmen einer Reha in Bad Oeynhausen, wo er mit seiner Frau eine Fotoausstellung besuchte und auf Anregung seiner Frau mit dem Fotografieren begann. Dann packte ihn die Leidenschaft, und 2001 entstand sein erster Kalender, den er innerhalb der Familie und an Freunde verschenkte. 2003 folgte die erste eigene Fotoausstellung. „Ich habe angefangen, an der Volkshochschule Kurse und Workshops zu belegen. Zudem bin ich dem Fotoforum in Kempen beigetreten, wo ich mein fotografisches Zuhause fand“, erzählt Nobert Stammnitz. Heidi Stammnitz hatte dann die Idee, die Kalender für den guten Zweck zu veräußern. 2019 startete Norbert Stammnitz mit „Wasserwelt Niederrhein“ die Aktion, die dem Ehepaar am Herzen liegt. „Uns geht es gut, und wir möchten ein Stückchen dazu beitragen, dass es auch anderen Menschen besser geht“, sagen sie beide. Neben der Gestaltung übernimmt Norbert Stammnitz auch die Druckkosten für den Kalender. Gedruckt wird in Leipzig. Insgesamt 80 Stück hat der St. Töniser drucken lassen. Sollte die Nachfrage größer sein, besteht die Möglichkeit, nachdrucken zu lassen. Normalerweise gibt der St. Töniser seinen Bildern Namen. Das ist dieses Mal aber nicht der Fall. Dafür gibt es eine zusätzliche Liste, die jedes Fotomotiv kurz benennt. Norbert Stammnitz sieht in dem Kalender selber mehr als nur eine Win-Win-Situation. „Ich habe Spaß beim Fotografieren. Es kommt ein Erlös für einen guten Zweck zusammen, und die Leute, die den Kalender kaufen, haben Freude daran“, sagt er.

Im vergangenen Jahr waren es 1265,55 Euro, die der St. Töniser dem Kindergarten Dernau im Ahrtal überreichen konnte. Wie viel Geld in diesem Jahr für Action Medeor zusammenkommen wird, steht noch in den Sternen. Alles hängt vom Verkauf ab. „Ich freue mich, dass meine beiden Verkaufsstellen wieder einmal mitmachen und den Kalenderverkauf ohne Gebühren durchführen. Dafür kann ich nur Danke sagen“, betont Norbert Stammnitz.